Idar-Oberstein
Der Kapitän des SC Idar sagt: "Wir stehen da, wo wir hingehören"

Nico Adami, der ausgezeichnete Schlussmann des SC Idar-Oberstein, lauert auf den Fernschuss, den Patrick Freyer vom FK Pirmasens (im Vordergrund) auf sein Tor abfeuert. Dieser Schuss brachte keine Gefahr, doch Adami war trotzdem häufig beschäftigt. Foto: Joachim Hähn

Joachim Hähn

Idar-Oberstein - Kapitän Christoph Schunck wählte klare Worte: "Wir stehen in der Tabelle genau da, wo wir hingehören!" Zehnter ist der SC Idar-Oberstein nach der 0:1-Heimniederlage gegen den FK Pirmasens, der damit die Tabellenführung in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar übernommen hat. Einmal mehr hat es der SC also nicht geschafft, eine Mannschaft zu besiegen, die in der Tabelle vor ihm platziert ist. "Uns fehlt in allen Bereichen etwas", sagte Schunck. "Hier ein Schritt, dort mehr Mut oder auch mehr Feuer. Gerade gegen Spitzenmannschaften ist das offensichtlich. Wir sind nicht viel schwächer, aber doch ein bisschen." Und Schunck benannte einen Unterschied auch konkret. "Beim FK Pirmasens hat der Haas eine Chance, und dann macht er halt das Tor. Wir machen unsere Chance nicht rein."

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Idar-Oberstein – Kapitän Christoph Schunck wählte klare Worte: „Wir stehen in der Tabelle genau da, wo wir hingehören!“ Zehnter ist der SC Idar-Oberstein nach der 0:1-Heimniederlage gegen den FK Pirmasens, der damit die Tabellenführung in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar übernommen hat. Einmal mehr hat es der SC also nicht geschafft, eine Mannschaft zu besiegen, die in der Tabelle vor ihm platziert ist. „Uns fehlt in allen Bereichen etwas“, sagte Schunck. „Hier ein Schritt, dort mehr Mut oder auch mehr Feuer. Gerade gegen Spitzenmannschaften ist das offensichtlich. Wir sind nicht viel schwächer, aber doch ein bisschen.“ Und Schunck benannte einen Unterschied auch konkret. „Beim FK Pirmasens hat der Haas eine Chance, und dann macht er halt das Tor. Wir machen unsere Chance nicht rein.“

„Der Haas“ heißt mit Vornamen Andreas und ist der Mittelstürmer des FK Pirmasens. Und tatsächlich war er genau 58 Minuten lang nicht zu sehen, doch dann war er hellwach und versenkte die tolle Flanke von Florian Nellec aus sieben Metern per Flugkopfball.„ Es war das Tor des Tages. Auch, weil Andy Riemer genau 13 Minuten später die größte Chance des SC Idar versemmelte. Nach einem der wenigen Fehler der FKP-Innenverteidigung hatte Riemer den Pirmasenser Torwart Frank Steigelmann schon ausgespielt, doch am leeren Tor vorbeigeschossen (71).

“Wir treffen im Moment bei Eins-gegen-eins-Situationen nicht„, sagte SC-Trainer Thomas Riedl und spielte dabei auf die Großchancen an, die in den vergangenen beiden Spielen Timo Riemer ausgelassen hatte. Hätte der SC alle diese Chancen versenkt, stünden fünf Punkte mehr auf seinem Konto und eine Attacke auf die Aufstiegsplätze wäre realistisch. So hat der SC in den letzten drei Partien vor der Winterpause von den erhofften neun Punkten gerade einmal zwei geholt und findet sich daher im Niemandsland der Tabelle. Gegen den FK Pirmasens hätte ein Treffer Riemers zu einem glücklichen, dreckigen Punkt geführt. “Das ist doch egal„, ärgerte sich Schunck. “Natürlich war der FKP in der zweiten Hälfte besser, aber wenn wir das Ding machen, putzen wir uns den Mund ab und nehmen den Punkt mit.„

Unstrittig ist aber trotzdem, dass der FK Pirmasens letztlich vollkommen verdient gewonnen hat. “Aufgrund der zweiten Hälfte ist das so„, meinten Riedl und sein Pirmasenser Amtskollege Peter Tretter unisono.

Der SC Idar hatte mit einer überraschenden Aufstellung begonnen. Christoph Schmell und Alex spielten in der Spitze, Andy Riemer rechts vor Simon Maurer. Alfonso Marte saß nur auf der Bank. Gut 20 Minuten lang neutralisierten sich beide Mannschaften mit gut funktionierenden Defensivblöcken. Dann zog Patrick Freyer ab, und der bärenstarke Nico Adami im SC-Tor boxte die Kugel aus der rechten oberen Ecke (22.). Die Idarer reagierten darauf mit ihrer besten Phase der ganzen Partie. Alex steckte super auf Schmell durch, doch FKP-Keeper Steigelmann war einen Sekundenbruchteil schneller und verhinderte so den Rückstand (28.). Drei Minuten später war Steigelmann abermals gefordert, als er Nico Pantanos starken Freistoß auf den Winkel in der Torwartecke mit Stellungsspiel, Routine und Reaktionsschnelligkeit gerade noch an die Latte lenkte (31.).

In der zweiten Hälfte schien der FKP dann einfach mehr zu wollen. Das Team war nun viel bissiger und verlagerte die Partie mehr und mehr in die Idarer Hälfte. Einen abgefälschten Schuss von Attila Baum parierte Adami noch glänzend, doch dann schlug es ein. “Wir sterben in unserem Klein-Klein„, kritisierte Riedl und hatte nicht zuletzt die Entstehung des 0:1 im Kopf. Pantano ließ sich auf einen Zweikampf mit dem glänzend aufgelegten Sebastian Reinert ein, anstelle die Kugel einfach in den Lauf des außen nach vorne startenden Simon Maurer zu passen. Prompt eroberte Reinert den Ball und spielte Nellec an, der nun außen freie Bahn hatte, weil Maurer in der Vorwärtsbewegung war. Nellec flankte präzise und Haas traf (58.).

Eine verdiente Führung, auch wenn der FKP vier Minuten vorher Glück brauchte, als Eugen Vetters 25-Meter-Freistoß an den Pfosten klatschte (54.). “Nach dem Rückstand haben wir unsere Linie komplett verloren„, stellte Riedl fest. Trotzdem blieb dem SC bis zum Schluss die Hoffnung auf den “Lucky Punch", weil Adami bei FKP-Kontern gleich mehrfach großartig parierte und das 0:2 verhinderte. Doch Riemer ließ die riesige Ausgleichschance liegen.

Auf den SC wartet nun eine Rückrunde ohne besondere Höhepunkte in den Punktspielen. Lediglich das Verbandspokalhalbfinale in Waldalgesheim sorgt noch einmal für Spannung.

Sascha Nicolay