Ried/Niederroßbach – Im österreichischen Ried-Mehrnbach wurden die Motocross-Rennen der zweiten Runde der ADAC MX Masters ausgetragen. Dennis Ullrich vom Niederroßbacher Sarholz Racing-Team behauptete dabei seine Spitzenposition im Titelkampf.
Die Hartbodenstrecke wenige Kilometer hinter der deutschen Grenze war zum siebten Mal im Masters-Programm und hat neben der wohl längsten Startgerade der Serie eine höchst anspruchsvolle Wellensektion sowie unzählige spektakuläre Sprünge zu bieten.
Das KTM-Team Sarholz Racing mit seinen zwei Topfahrern Dennis Ullrich und Sebastien Pourcel ging vor 8000 Zuschauern und bei karibischen Temperaturen um die 35 Grad im Schatten mit viel Selbstvertrauen in die Rennen. In der Qualifikation setzte Pourcel in seiner Gruppe mit der zweitbesten Rundenzeit bereits ein klares Signal, während es der mit einer Erkältung angereiste „Ulle“ auf Rang acht im Zeitklassement seiner Gruppe noch verhalten anging.
Den Start gut vorbereitet
Am Renntag war Ullrich kurz nach Mittag einer der Ersten im Startbereich, um seine Startspur äußerst sorgfältig zu präparieren. Das machte sich bezahlt, denn als das Startgatter zum ersten Lauf fiel, schoss der Neu-Ulmer aus der Mitte der Startformation zunächst zum Holeshot, wurde aber ausgangs der Startkurve von einem alten Bekannten, Kornel Nemeth, passiert. Es dauerte bis zur sechsten Runde, dann konnte der Ungar dem Ullrichs Druck nicht mehr standhalten, der 20-Jährige aus dem Westerwälder Rennstall übernahm die Führung.
In der Endphase des Rennens lieferte er sich einen harten, aber fairen Kampf mit dem Lokalmatador Pascal Rauchenecker. Der Österreicher machte enorm Druckund zog fünf Runden vor Schluss in Front. Dennis Ullrich brachte den für die Meisterschafts-Gesamtwertung ganz wichtigen zweiten Rang sicher über die Ziellinie.
Sein Teamkollege Sebastien Pourcel erlebte am Start ein Fiasko, verlor beim Sturz in der Startkurve viel Zeit und musste von Position 38 aus dem Feld hinterherjagen. Der Franzose nahm den Kampf an und schaffte es in den verbleibenden 18 Runden noch, sich nach einem tollen Rennen mit Rang acht wichtige Punkte zu sichern.
Der zweite Lauf begann für das Team Sarholz mit einem Schock. Ullrich stürzte ausgangs der Startkurve gemeinsam mit einigen anderen Favoriten und musste das Rennen von ganz hinten wieder aufnehmen. Mit hohem Risiko rollte der Titelverteidiger das Feld auf, finishte nach einer wahren Energieleistung am Ende mit Rang neun hoch in den Punkten und hätte als Tagesvierter fast noch den Sprung auf das Podium geschafft.
Kämpferisch Erwartungen erfüllt
Pourcel startete ebenfalls nicht optimal in das zweite Finale und legte aus einer Position im Mittelfeld eine atemberaubende Aufholjagd hin, die ihn bis auf Position drei führte. In Runde zwölf stürzte Pourcel ohne Fremdeinwirkung, rettete aber unter Schmerzen immerhin noch einen zehnten Rang in das Ziel.
Für den Finnen Valtteri Malin war das Wochenende in Ried eine harte Prüfung, die mit Rang 19 und zwei Punkten im zweiten Lauf des Youngstercups erfolgreich bestanden wurde.
Teamchef Burkhard Sarholz war mit der Leistung seiner Schützlinge durchaus zufrieden. „Mein Fazit: zu viel gewollt, zu wenig erreicht. Mit dem Punktestand in der Serie können wir leben, auch vom Kämpferischen her kann ich meinen Jungs keinen Vorwurf machen. Schade, dass die tolle Leistung von Sebastien und Ulle in Lauf zwei nicht mit einem Podiumsplatz belohnt wurde.“
In der Meisterschaft liegen nach dem Ried-Rennen Ullrich und Rauchenecker mit 78 Punkten gleichauf, auf Rang 4 folgt mit 11 Punkten Rückstand Sebastien Pourcel.
Am letzten Juniwochenende geht es für das Sarholz-Racing zum dritten Aufeinandertreffen der Masters-Piloten beim Klassiker auf der Schwäbischen Alb beim MSC Aichwald.