Regionalsport Mainz
Den Höhepunkt eines K.-o.-Spiels auskosten

Wollen auch im Verbandspokal gegen ein Oberligaspitzenteam jubeln: Die Gonsenheimer (v.l.) Ertan Ekiz, Johannes Heintz, Aleksandar Petreski und Arif Güclü. Foto: Bernd Eßling

Eßling

Fußball-Verbandspokal - Im Viertelfinale fordert der SV Gonsenheim zu Hause den FK Pirmasens heraus (Sonntag, 15 Uhr)

Fußball-Verbandspokal – Im Viertelfinale fordert der SV Gonsenheim zu Hause den FK Pirmasens heraus (Sonntag, 15 Uhr)

Noch drei Bissen, dann ist der erste Appetithappen verspeist und ein lukratives Hauptmenü angerichtet: die Teilnahme an der 1. DFB-Pokalhauptrunde. Auf dem Weg dorthin bedarf es zwar noch einiger kräftiger Schluckbewegungen, die aber durchaus zu machen sind für den Fußball-Oberligisten SV Gonsenheim. Im Viertelfinale des Verbandspokals wartet der Ligakonkurrent FK Pirmasens, der laut Trainer Peter Tretter sein Hauptaugenmerk nicht mehr auf die Meisterschaft legen wird, sondern die zweite Mannschaft in die Landesliga und die erste ganz weit im Pokal bringen möchte.

Klassenverbleib hat Vorrang

Ganz so erpicht sind die Gonsenheimer zwar nicht auf den absoluten Erfolg in diesem Ausscheidungswettbewerb, denn Vorrang hat in dieser Saison natürlich der Klassenverbleib. Aber das hübsche Sümmchen, das die Teilnahme am DFB-Pokal einem Amateurverein bringt, dient irgendwie jedem Verein als natürliches Lockmittel. Zumal die möglichen kommenden Gegner in der nächsten Runde keine Übermannschaften sind: Oberligist Arminia Ludwigshafen steht nach einem 3:2-Sieg vor 531 Zuschauern gegen den Regionalligisten Wormatia Worms bereits im Halbfinale, an den verbleibenden beiden Viertelfinalbegegnungen nehmen noch die Oberligisten TSG Pfeddersheim und SVN Zweibrücken sowie die beiden Landesligisten ASV Fußgönheim und SV Morlautern teil.

„Wir konzentrieren uns zwar hauptsächlich auf das Ligageschehen“, sagt SVG-Trainer Aydin Ay, „aber der Pokal ist natürlich auch für uns ein Höhepunkt, den wir auskosten wollen. Er steht zwar nur an zweiter Stelle, aber wir haben richtig Bock auf dieses K.-o.-Spiel gegen einen guten Gegner.“ Die Personallage hat sich inzwischen etwas entspannt. Für Damir Bektasevic und Niels Magin kommt ein Einsatz allerdings noch zu früh.

Der FKP ist mit einem 8:0-Sieg beim SV Herschberg (Bezirksliga Westpfalz) und einem 1:0 beim Verbandsligaspitzenreiter Alemannia Waldalgesheim ins Viertelfinale vorgestoßen, die Gonsenheimer kamen mit einem 2:0-Sieg beim West-Landesligisten FSV Bretzenheim und einem 1:0 beim Oberligafünfzehnten TuS Mechtersheim (beide Tore: Babak Keyhanfar) weiter. FKP-Trainer Tretter, dem fünf wichtige Stammspieler fehlen, darunter der zuletzt kaum zu ersetzende wieselflinke Jascha Conzelmann, bringt nur vier Ersatzsspieler mit in den Wildpark, darunter Torwarttrainer Klaus Scherer (54), der einst für den FC Homburg 45 Bundesliga- und 106-Zweitligaspiele absolviert hat.

FKP hat Respekt vorm SVG

Tretter hätte aber auch in Bestbesetzung großen Respekt vor den seiner Meinung nach vor allem nach vorne starken Gonsenheimern gehabt. Schließlich sind die Pirmasenser 2009 justament im Verbandspokal-Viertelfinale im Elfmeterschießen gegen den SVG ausgeschieden. Und auch in der laufenden Oberligasaison setzte es für die Westpfälzer eine 1:3-Niederlage am Wildpark: Nach einer wochenlangen Ergebnisflaute und einem 0:1-Rückstand war den Gonsenheimern am 23. September noch durch Tore von Arif Güclü (2) und Aleksandar Petreski die Wende gelungen. Die Pirmasenser haben in der Liga erst fünf Spiele verloren, drei davon allerdings auswärts. Wenn die Gonsenheimer auch diesmal wieder richtig zu zubeißen, dürften sie sich am FKP also nicht verschlucken. Armin Franz