In der Corona-Krise zeigt sich, woran es in den Schulen fehlt, sagt Bildungsforscher Rudi Krawitz - Dabei geht es um mehr als Laptops und Tablets
Corona-Krise zeigt, woran es in den Schulen fehlt: Dabei geht es um mehr als Laptops und Tablets
Allein zwischen Tablet und Schulbuch – so geht es derzeit vielen Schülern in Rheinland-Pfalz. Nicht alle kommen damit zurecht. Die Corona-Krise zeige wie unter einem Brennglas, was in der Bildungspolitik versäumt worden sei, sagt Bildungsforscher Rudi Krawitz.
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Didaktikprofessor Rudi Krawitz beobachtet die Bildungslandschaft in Rheinland-Pfalz seit Jahrzehnten. Ihn hat es nicht überrascht, dass Lehrer, Eltern und Schüler vor allem zu Beginn der Pandemie mit dem Homeschooling überfordert waren. „In vielen Fällen arbeiten Schülerinnen und Schüler so weiter, wie das im Präsenzunterricht auch der Fall ist. So kann das eigentlich nicht funktionieren“, sagt er. Das liege nicht allein an fehlenden Endgeräten. Vielmehr sei es ein Irrglaube, dass Technik automatisch zur Erneuerung des Systems Schule führe. Es fehle an klugen Konzepten. Wie er sich die Schule der Zukunft vorstellt und welche Rahmenbedingungen Politik dafür schaffen müsste, erläutert Krawitz im Interview:

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Herr Krawitz, Rheinland-Pfalz ist nach den Weihnachtsferien in die zweite Phase des Homeschoolings innerhalb eines Jahres gestartet – und es hat ordentlich geknirscht. Hat Sie das überrascht? Nein, das hat mich gar nicht überrascht.