Schon die vergangenen Jahre waren von Verletzungen geprägt. 2019 kam es wieder dick: Direkt beim ersten Wettkampf der Hallensaison Anfang Januar verletzte sich Leffler so schwer, dass sie erst seit April wieder richtig trainieren konnte. Nun ist sie wieder außer Gefecht gesetzt. „Ich habe mir einen Muskelfaserriss geholt, im Training, beim Sprint“, erzählt Leffler über ihre neue Verletzung.
Ihren größten Erfolg feierte die Vielseitigkeitsathletin aus Koblenz 2013, als sie bei der U18-Weltmeisterschaft Gold im Siebenkampf gewann. Ein Jahr später wurde sie in der U20 WM-Vierte, 2017 in der U23 EM-Dritte. Aus diesem Wettkampf stammt ihre Siebenkampf-Bestleistung. 6070 Punkte hatte sie im polnischen Bydgoszcz gesammelt. Und konnte dabei nach einer Ellenbogen-OP ihre Möglichkeiten im Speerwurf nicht annähernd ausreizen.
2018 verpasste der Schützling von Trainer Holger Klein in Ratingen mit 5865 Punkten die Qualifikation für die Heim-EM in Berlin. Diesmal war es keine Verletzung, sondern ein Infekt kurz vor dem Wettkampf, der sie ausbremste. Ihren letzten Siebenkampf absolvierte sie Ende August des vergangenen Jahres, als sie bei der deutschen Mehrkampfmeisterschaft in Wesel mit 6050 Punkten ihren Titel in der U23 verteidigte. „Frustrierend“ sei das ständige Verletzungspech, erklärt Leffler. „Für einen Sprung nach vorne“ hätte sie noch einmal viel ins Training intensivieren müssen. Aber da spiele Körper offenbar nicht mit. Und eine deutliche Steigerung wäre nötig gewesen, um sich für die WM im Herbst in Doha oder die Olympischen Spiele 2020 in Tokyo zu qualifizieren. Der Deutsche Leichtathletik-Verband hat die WM-Norm auf 6300 Punkte hochgesetzt.
„Das ist endgültig“, sagt sie zum Schlussstrich unter den Leistungssport. „Ich hätte mich auch ohne Studium so entschieden.“ Für das hat sie nun mehr Zeit. Sie ist im neunten Semester, in zwei Jahren, schätzt die angehende Ärztin, ist sie fertig. Wolfgang Birkenstock