Es blieb bis zum Schluss spannend – die zunächst auf 14 Uhr angelegte Pressekonferenz wurde mehrmals verschoben. Um 17.30 Uhr war es dann soweit: Capricorn wurde offiziell als der neue Besitzer der Rennstrecke vorgestellt.
Als aussichtsreiche Käufer galten die Investorengesellschaft HIG Capital und der Autozulieferer Capricorn. Bereits vor der offiziellen Pressekonferenz hat die Rhein-Zeitung erfahren, dass Capricorn den Zuschalg erhalten hat. Der Nürburgring hatte 2012 Insolvenz angemeldet. Die Sanierer suchen seit Mai 2013 einen Käufer.
Während der Pressekonferenz verkünden die Sanierer den Zuschlag für den oder die Käufer der insolventen Rennstrecke. Die Pressekonferenz verzögerte sich bis in den Nachmittag hinein. Ursprünglich sollte sie um 14 Uhr beginnen. Grund: Die entscheidende Sitzung des Gläubigerausschusses zog sich am Dienstag hin. Es gebe viel Abstimmungsbedarf, sagte der Sprecher der Sanierer des Rings, Pietro Nuvoloni. Außerdem müsse der Gläubigerausschuss umfangreiche Unterlagen ansehen. Als aussichtsreich galten die Investorengesellschaft HIG Capital und der Autozulieferer Capricorn.
Hinter HIG sollen nach Angaben aus Kreisen unter anderem der britische Ex-Rennfahrer Meyrick Cox und die Unternehmensgruppe Graf von Oeynhausen-Sierstorpff stehen. Chef der Gruppe ist Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff, Initiator des Autorundkurses Bilster Berg im Teutoburger Wald. Die Firma HIG Europe Capital Partners mit Sitz auf den Cayman Inseln stellte Ende Februar beim Bundeskartellamt einen Antrag auf den Erwerb des Rings. Im Hamburger Handelsregister sind sechs Gesellschaften mit dem Wort „Nürburgring“ eingetragen.
Capricorn hatte sich schon als Bieter offenbart. Im Mittelpunkt des Konzepts steht der Motorsport. Der Autoteile-Hersteller hat mehr als 350 Mitarbeiter – rund 100 davon arbeiten in einem Werk am Nürburgring. Nach Informationen der Rhein-Zeitung verdichten sich die Hinweise für Capricorn als Käufer. Eine Sprecherin von Capricorn und ein Sprecher von HIG wollten sich dazu zunächst nicht äußern.
Der Nürburgring hatte 2012 Insolvenz angemeldet. Die Sanierer suchen seit Mai 2013 einen Käufer für die Rennstrecke und den zu groß geratenen Freizeitpark, den die damalige SPD-Alleinregierung für rund 330 Millionen Euro einst bauen ließ.