Eigentlich hätte die Alpenroderin mit ihrer Anschieberin Lauryn Siebert schon am Tag zuvor ihre Europacup-Premiere feiern sollen, doch da spielte das Wetter im Hochsauerlandkreis nicht mit. Dichter Nebel sorgte für eine Streichung des Wettkampfs.
Am Sonntag passten die Bedingungen, und Candrix zeigte, dass sie sich auf ihren Start verlassen kann – naheliegend bei einer Sportlerin mit Wurzeln in der Leichtathletik. Mit 5,77 Sekunden stellte die Westerwälderin die sechstschnellste Anschubzeit im internationalen Feld mit vier Schlitten aus Deutschland, zwei aus Russland sowie jeweils einem aus Frankreich, Südkorea, Rumänien, der Ukraine und Australien auf.
Die 15-Jährige fand eine gute Linie und wurde immer schneller. Von der neuntbesten Geschwindigkeit an der ersten Messung über die achtbeste an der zweiten hin zur sechsbesten an der dritten lag die Novizin mit ihrer Zwischenzeit an sechster Stelle, als sie die Kontrolle über den Bob verlor und stürzte. Das gleiche Schicksal ereilte die Australierin Breena Walker, die mit besten Zwischenzeiten gestoppt wurde.
Um kein Gesundheitsrisiko einzugehen, verzichtete Candrix auf den zweiten Durchgang. Andreas Zschocke, Kevin Kuske und Wolfgang Hoppe als Vertreter des Deutschen Bob- und Schlittensportverbandes attestierten dem Küken im Teilnehmerfeld eine gute Leistung.
Candrix darf nun hoffen, Anfang Januar für Innsbruck-Igls eine weitere Nominierung zu erhalten. Auf der kurzen Olympiabahn sind gute Anschubzeiten besonders gefragt. Das könnte für die Westerwälderin sprechen... René Weiss