Koblenz/Weibern – In der Handball-Bundesliga der Frauen bietet sich den Vulkan-Ladies Koblenz/ Weibern am Sonntag ab 16 Uhr in der Partie bei der TPSG Frisch Auf Göppingen die letzte Gelegenheit, ihr kümmerliches Auswärts-Punktekonto mit bislang gerade einmal zwei Zählern aufzubessern.
Nachdem Koblenz/Weibern beim 29:30 in Blomberg am vergangenen Samstag so nah wie nie in dieser Saison am zweiten Auswärtssieg der Saison war, wird die Aufgabe in der Göppinger Hohenstauffenhalle sicher nicht einfacher. „Die Göppinger werden sicher alles daransetzen, ihr letztes Heimspiel in dieser Saison zu gewinnen. Erst recht nach der Niederlage in Trier“, mutmaßt der Trainer der Vulkan-Ladies, Christoph Barthel. Frisch Auf Göppingen erlebte zuletzt eine Berg- und Talfahrt: zwei Blamagen gegen Trier, zwei prestigeträchtige Siege im Derby gegen Bietigheim, zwei Blamagen gegen Blomberg.
Die Vulkan-Ladies sind jedenfalls gewarnt. Göppingens Siege kamen zuletzt, wenn es galt, eine zuvor erlittene Niederlage wettzumachen. Dementsprechend ist für Göppingen nach dem jüngsten 25:27 in Trier Wiedergutmachung angesagt.
Barthel hat noch einen anderen Ansatz: „Es wird die Mannschaft gewinnen, die mit mehr Motivation in ein Spiel geht, in dem es an sich um nichts mehr geht.“ Es folgt eine klare Ansage: „Wir fahren nach Göppingen, um dort zu gewinnen. Nichts anderes. Wir haben jetzt, wo bei allen Teams die Kräfte schwinden, mit nochmals drei Spielen in einer Woche ein hammerhartes Programm. Und da möchte ich, dass wir mit einem Erfolgserlebnis Moral für die beiden Heimspiele danach tanken, denn dann können wir auch in diesen Spielen eher gewinnen.“
Am Mittwoch (19.30 Uhr) kommt die DJK/MJC Trier zur Neuauflage des zuletzt abgebrochenen Derbys nach Koblenz, am Sonntag, 31. Mai (18 Uhr), gastiert Bietigheim zum Saisonfinale in der Sporthalle auf dem Oberwerth (Conlog-Arena).
Ein wenig Moral haben die Vulkan-Ladies jedenfalls getankt. Gegen Trier spielten sie zumindest eine ordentliche Hälfte, ehe dann ein kleiner Einbruch vor dem Spielabbruch kam. In Blomberg war es ähnlich. Starke erste Hälfte, kleiner Einbruch, dann Aufbäumen und unglückliche Niederlage. Einen Einbruch sollte sich das Barthel-Team am Sonntag gar nicht erst leisten, wie auch der Trainer weiß. „Göppingen spielt zwar keine gute Zusatzrunde, aber es ist und bleibt eine physisch starke Mannschaft. Es geht nur mit voller Konzentration und einem stabilen Auftritt über 60 Minuten.“
Immerhin kann der komplette derzeit verfügbare Kader nach Göppingen reisen. Auch Meike Schmelzer ist dabei. Barthel: „Mit ihr haben wir eine gute Zusatzoption auch in der Abwehrarbeit.“ Ein Sieg wäre mit Blick auf das Derby gegen Trier auch ein kleines Polster, denn noch geht es um die Vorherrschaft in Rheinland-Pfalz. Gewinnen die Trierer Miezen ihr Heimspiel gegen Bensheim, kommt es in jedem Fall zu einem echten Endspiel um Platz eins im Land. So könnte eine überlange Saison am Ende doch noch etwas Prickeln bei den beiden Klubs und ihrem Anhang erzeugen. htr