Bürger feiern gemeinsam sich und Europa: Friedenslauf wird zum Fest über Ländergrenzen hinweg
Das große Abschlussfest in Lothringen. Nadja Hoffmann-Heidrich
Was hätten wohl die sechs deutschen Soldaten, die im Sommer 1916 auf einem lothringischen Bauernhof, unweit der blutgetränkten Schlachtfelder von Verdun, die Friedensbotschaft von Fiquelmont verfasst und darin von einem vereinten Europa geträumt haben, dazu gesagt? 102 Jahre später bringen wiederum deutsche Soldaten, gemeinsam mit zahlreichen Sportlern aus beiden Ländern, eine Kopie eben jener Botschaft zu Fuß von Bad Marienberg ins rund 390 Kilometer entfernte Pagny-sur-Moselle – und werden beim Zieleinlauf von Hunderten Franzosen mit lautem Beifall empfangen. Ein Gänsehautmoment für alle, die dabei waren.
Der dreitägige Lauf für den Frieden (Courir en Paix), der von den beiden Partnerstädten seit Monaten minutiös vorbereitet worden war, war auch nach Einschätzung des Politologen und ausgewiesenen Europakenners Ingo Espenschied „ein herausragendes Ereignis“ im Kontext deutsch-französischer Partnerschaften.