Mainz – „Mainz und seine Partnerstädte“: Im Mainzer Rathaus gibt es zum elften Mal die Buchmesse zu bewundern. Noch bis zum Sonntag läuft die Veranstaltung.
36 traditionsreiche und neue Verlage und Institutionen stellen im Foyer, zwischen den nach den Partnerstätten benannten Sitzungszimmern (Dijon, Watford, Zagreb, Valencia, Haifa, Louisville und Erfurt), aus. Gewürzt ist das Ganze mit Lesungen, Vorträgen und Workshops: eine Lesung des Mainzer Stadtschreibers Josef Haslinger (Sonntag, 15 Uhr), aus der Autobiographie von Johannes Gerster (Sonntag, 13 Uhr) oder die Schreibwerkstatt mit Marion Schadeck und den Mainzer Krimikindern etwa.
Der Präsident der Gutenberggesellschaft, Oberbürgermeister Jens Beutel, erklärte bei der Eröffnung: „Wir sind zwar etwas, aber unwesentlich kleiner als die Frankfurter Buchmesse, dafür aber viel schöner.“ In der Gutenbergstadt besitzt die Messe für ihn ein Alleinstellungsmerkmal: „Gutenberg ist auf der ganzen Welt, in China genauso wie in Südamerika, bekannt.“
Trotz des Angebotes bleibt der Zustrom auf die Messe nur in Maßen. Mit etwa 800 Besuchern rechnet Jean-Pierre Joureux, Geschäftsführer des Logophon-Verlages insgesamt am Wochenende. „Vor vier Jahren, zum Gutenbergjubiläum, hatten wir deutlich mehr“, erinnert sich Joureux, der sich als Mann der ersten Stunde für die Zukunft eine sichtbarere Präsenz der Messe etwa mit einem Banner am Eingang des Rathauses wünscht.
Wer bei einer Veranstaltung rund ums Buch in Mainz natürlich nicht fehlen darf, ist die hier ansässige Stiftung Lesen. „Wir sind sozusagen die Intensivstation für das Thema Lesen“, erzählt Sigrid Fahrer, die an ihrem Stand zahlreiche Broschüren über die Projekte der Stiftung vor sich liegen hat. Für sie steht fest: je früher Kinder ans Lesen herangeführt werden, umso größer die Chance, dass sie später auch selbst lesen. Den Kinder müsse gerade auch von den Vätern vorgelesen werden, für die Weihnachtszeit empfiehlt sie dafür ihre ganz persönliche Entdeckung: „Lancelot, die Weihnachtsmaus“.
Eine Bedrohung für das Buch durch Internet oder Fernsehen sieht Fahrer nicht zwingend. So seien andere Medien weniger eine Konkurrenz, vielmehr das Lesen als ein wichtiger Teil in einem Medienverbund zu etablieren. Projekte der Stiftung wie das Onlineportal www.clixmix.de dabei spielerisch die Medienkompetenz der Kleinen stärken.
Daniel Seeger