Tatsächlich wirkten die Gastgeber von der ersten Minute an bissiger und spritziger. In der fünften Minute steckte Waldemar Schoch auf David Heringer durch, doch der startete zu früh in die Schnittstelle und stand klar im Abseits. Die erste Torchance für die Gäste markierte Florian Decker per Dropkick aus der Distanz, der Schuss war jedoch zu zentral (16.).
„Unsere Laufleistung war ganz schwach“, bemängelte BSV-Spieltrainer Timo Leismann. Auf der anderen Seite sah man das genaue Gegenteil: Heringer, einer der laufstärksten Spieler der Gastgeber, setzte sich auf der linken Außenbahn durch und zimmerte den Ball aus spitzem Winkel an den Außenpfosten (21.). Sechs Minuten später fiel das verdiente 1:0. Torschütze Pascal Knapp leitete den Angriff mit einem schönen Doppelpass mit Marvin Bundt selbst ein, umspielte Gäste-Keeper Christian Mayer eiskalt und schob ein – 1:0 (27.). „Es kann sein, dass der BSV uns ein wenig unterschätzt hat“, mutmaßte Seithel.
Beide Teams gingen stark ersatzgeschwächt in die Partie, doch dem FC Hohl merkte man dies kaum an. Beim 2:0 fehlte die Zuordnung bei den Gästen. Nach einem Freistoß von der rechten Seite stand Bundt völlig frei im Rückraum und verwandelte aus 20 Metern klasse ins Eck – 2:0 (32.). Kurz vor der Pause hatte Jan-Niklas Decker mit einem Volleyschuss nach einem Eckball seines Bruders Florian die Gelegenheit zum Anschlusstreffer, doch Brandon Zang klärte auf der Linie (43.).
In der zweiten Hälfte änderte sich das Bild nicht: Die Gäste investierten nicht genug, um wenigstens einen Punkt mit nach Hause zu nehmen. Stattdessen hatte der FC Hohl viele weitere Gelegenheiten, um für eine Vorentscheidung zu sorgen. Darin stimmten auch beide Trainer überein: „Wir haben einige Hochkaräter liegen gelassen“, stellte Seithel fest. Leismann gab zu: „Wir hätten höher verlieren können“. Allein Heringer vergab Chance um Chance, um auf 3:0 zu stellen. In der 63. Minute war Heringers Pass für Schoch zu steil, anschließend scheiterte er zweimal am glänzenden BSV-Schlussmann Mayer (72., 78.).
Nachdem Leismann aus der Distanz noch verzogen hatte (79.), machte es der eingewechselte Philipp Martin besser und schoss – auch wenn es an der Punkteverteilung nichts mehr änderte – das schönste Tor des Tages (87.). Nach einem langen Ball von Mayer verlängerte Jan-Niklas Decker auf Martin, der das Spielgerät per Volleyschuss in den Winkel beförderte – 2:1. Doch der Glaube, noch den Ausgleich zu erzielen, war bei den Gästen nicht mehr zu spüren. So machte Heringer nach einem Einwurf in der Schlussminute doch noch sein Tor – 3:1 (90. + 5).
„Wir haben die ersten und zweiten Bälle nicht bekommen, das war zu wenig“, resümierte der enttäuschte Leismann. Nachdem er sich zunächst kurz ratlos zeigte – „Ich weiß nicht was los ist“ – sagte er: „An der Kondition und an der Ausdauer kann es nicht liegen, also muss unsere Mentalität der Grund sein, wieso es momentan nicht läuft.“.