Mainz
Bruch: Ex-Guantánamo-Häftling gut eingelebt

Mainz - Der vor rund drei Monaten von Rheinland-Pfalz aufgenommene Ex-Guantánamo-Häftling hat sich nach Darstellung des Innenministeriums gut integriert.

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Mainz – Der vor rund drei Monaten von Rheinland-Pfalz aufgenommene Ex-Guantánamo-Häftling hat sich nach Darstellung des Innenministeriums gut integriert.

„Er ist gut hier angekommen und gliedert sich ein“, sagte Innenminister Karl Peter Bruch (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Man habe aber „ein waches Auge“ auf den Syrer. Nach fast neun Jahren in dem umstrittenen US- Gefangenenlager war der einstige Obsthändler im September nach Rheinland-Pfalz gekommen. Deutschland hatte den USA im Sommer die Aufnahme von zwei Gefangenen zugesagt. Neben Rheinland-Pfalz erklärte sich Hamburg dazu bereit.

„Diese Entscheidung war richtig“, betonte Bruch auch rückblickend. Schließlich könne man nicht jahrelang das Guantánamo-Lager kritisieren und die Schließung fordern, und dann nicht einen eigenen Beitrag dazu leisten. Irgendwo müssten die Menschen schließlich aufgenommen werden, wenn sie nicht in den USA leben wollten und eine Rückkehr ins Heimatland ebenfalls unmöglich sei. Wo genau sich der syrische Ex-Häftling aufhält, ist nicht bekannt. Auch zu den Kosten der Integrationsarbeit halten sich die Behörden bedeckt. Nur soviel: „Es gibt eine Betreuungsgruppe, die sich um ihn kümmert“, sagte Bruch. Es bestehe enger Kontakt der Behörden zu dem Mann.

Nachdem der Ex-Häftling nach Rheinland-Pfalz gekommen war, hatte das Ministerium eindringlich gebeten: „Wir wollen, dass der Mann in aller Ruhe seinen Weg zurück in ein Leben in Freiheit finden kann.“ Bruch betonte erneut, eine Gefahr gehe von dem Syrer nach den vorliegenden Erkenntnissen des Bundes nicht aus. Informationen darüber, warum er in Guantánamo gefangen war, gab es bisher nicht. Imke Hendrich