Mainz – Nach einem Brand im AWO-Altenheim in der Göttelmannstraße ist am Freitag kurz nach Mitternacht ein 74-jähriger Mann gestorben. Der Heimbewohner wurde in seinem Zimmer im Rollstuhl tot aufgefunden. Brandursache war offenbar eine Zigarette. Die Heimleitung kündigte nun im MRZ-Gespräch an, sämtliche Zimmer mit Feuermeldern auszustatten.
Gegen 0.30 Uhr hatte eine Pflegekraft den Rauch bemerkt, der aus einem Zimmer im zweiten Stock drang. Heimleiter Victor Hoss berichtet der MRZ: „Die Nachtwache hat sofort Alarm ausgelöst.“ Die Feuerwehr fand den Mann mit Brandverletzungen im Rollstuhl. Der 74-Jährige konnte nur noch tot geborgen werden. Die Polizei geht davon aus, dass seine brennende Zigarette Kleidung und Überwurfdecke entzündet hatte, wodurch ein Schwelbrand entstand. Die Kripo ermittelt, ob der Mann die Zigarette im Schlaf fallen ließ oder es eine andere Todesursache wie Herzversagen gibt.
Zwei Pflegekräfte leicht verletzt
Während der Evakuierung des zweiten Stockwerks mit zwölf Bewohnern erlitten zwei Mitarbeiter des Pflegepersonals Rauchvergiftungen. Der Betrieb im Altenheim lief nach Angaben des Heimleiters schon am Freitag reibungslos weiter, da es keine Brandschäden in anderen Zimmern gab.
Rauchverbot ist nicht möglich
Es ist bereits der zweite Brand in der Wohnanlage beim Volkspark. Bei dem Brand im Dezember 2009 war aber niemand verletzt worden. Die Heimleitung will nun reagieren: „Wir wollen alle Zimmer mit Feuermeldern ausstatten“, sagte Hoss. Ein Rauchverbot in den Zimmern sei nach dem neuen Heimgesetz allerdings nicht möglich. Die Zimmer werden wie Mietwohnungen angeboten: „Das sind private Räume. Wir können niemandem verbieten, dort zu rauchen“, erklärte Heimleiter Hoss.
In dem Haus mit 133 Insassen rauchen drei weitere Bewohner. Bislang gibt es nur auf den Fluren Rauch- und Feuermelder, nicht aber in den Zimmern. Dort sollen nun Feuermelder eingebaut werden, die auf Hitze reagieren, bei Zigarettenqualm aber nicht anschlagen, kündigte Hoss an.
Anna Kröning