Regionalsport Süd - Klasse 1 - Landesliga
Braumbachs Kunstschuss sorgt für Klarheit

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Landesliga – Sascha Kreuzer verhinderte mit einer Glanztat den Ausgleich. Einen abgefälschten Freistoß von Pascal Klein, dem Innenverteidiger des FCV Merxheim, lenkte der Torwart des VfR Kirn in höchster Not um den Pfosten (87.). Eine Minute später sorgte der gerade eingewechselte Fabian Braumbach für endgültige Klarheit im Derby der Fußball-Landesliga. Aus der Drehung schweißte der Kirner Nachwuchsmann die Kugel zum 3:1 in den Winkel des Merxheimer Tores. Dabei blieb es.

Hätte Kleins Schuss den Weg ins Kirner Tor gefunden und der FCV hätte das 2:2 über die Zeit gerettet, hätte das weder dem Spielverlauf noch dem Kräfteverhältnis entsprochen. Denn der VfR gewann in Merxheim völlig verdient. „Wir haben gegen gut verteidigende Kirner keine Lösungen gefunden“, räumte FCV-Trainer Oliver Dries ein. „Das war eine geschlossen schwache Leistung von uns.“

Die Merxheimer wollten sich spielerisch durchsetzen. Willi Kossligk hatte dagegen schon vor dem Spiel angekündigt, dass der Weg zum Erfolg nur über den Kampf führen würde. Das Konzept des Kirner Trainers ging voll auf. Von Beginn an waren seine Spieler bissiger, quirliger und lauffreudiger. Ballführende Merxheimer wurden umgehend von drei, vier Kirnern umzingelt. Für den öffnenden Pass fehlte die Übersicht, für ein Dribbling der Platz. Wenn die Gastgeber die Kugel nicht umgehend verloren, waren sie gezwungen, zurückzuspielen. Eroberte der VfR den Ball, ging es blitzschnell. So in der achten Minute. Die Kirner erkämpften sich das Spielgerät in Nähe der Mittellinie. Nach einem Steilpass gewann Johannes Mudrich das Laufduell gegen Till Fickinger. Der Kirner musste nur noch auf seinen Sturmpartner Keven Lang-Lajendäcker querlegen – schon stand es 1:0.

Der zweite Kirner Treffer war eine Kopie des ersten, nur mit vertauschten Rollen. Wieder verloren die Merxheimer den Ball an der Mittellinie. Lang-Lajendäcker lief frei aufs Tor. Seinen Schuss drückte Mudrich über die Linie (27.).

Der FCV hatte in der ersten Hälfte kaum nennenswerte Chancen. Aus ungünstigem spitzen Winkel versuchte Christian Rauscher zweimal sein Glück. Den ersten Ball zirkelte er knapp am langen Pfosten vorbei (32.), der zweite Schlenzer war um Zentimeter zu hoch, berührte leicht die Latte und sprang zurück ins Feld (38.). Klarer waren die Möglichkeiten der Kirner. Mudrich verfehlte das leere Tor, nachdem der Merxheimer Torwart Andreas Baltes beim Herauslaufen am Ball vorbeigesegelt war (40.). Ein Gewaltschuss von Konstantin Bernhardt strich über die Latte (45.).

„Nach 20 Minuten habe ich überlegt, welche drei Spieler ich auswechseln soll“, sagte Dries. „Aber ich hätte acht auswechseln können.“ Es traf Mike Marcaccini, der unglücklich agiert und früh resigniert hatte. „Leistungszerrung“, kommentierte der FCV-Spieler selbstkritisch seine frühe Auswechslung.

Nach Wiederbeginn war den Merxheimern das Bemühen nicht abzusprechen. Doch gegen engagierte Kirner gab es kaum ein Durchkommen. Der FCV hatte längere Ballbesitzzeiten, gelangte aber nur selten gefährlich in Strafraumnähe. Dennoch kamen die Gastgeber zum Anschlusstreffer. Eine lange Flanke aus dem linken Halbfeld landete abgefälscht bei Christoph Andrae. Der zog trocken und hart ab. Kreuzer bekam die Finger noch an die Kugel, konnte aber nicht verhindern, dass sie hinter ihm einschlug (73.).

Die Kirner ließen sich aber von dem Treffer nicht aus dem Konzept bringen, wurden nicht nervös. Ein bisschen bekamen die Merxheimer Oberwasser. Doch dass sie jetzt zwingend auf den Ausgleich gedrängt hätten, kann man nicht sagen. Dafür standen die Kirner in der Abwehr einfach zu sicher. Ein Kopfball von Sebastian Kilp war eine sichere Beute für Kreuzer (80.). Kleins Freistoß war die letzte Möglichkeit, der Partie eine Wende zu geben. Braumbachs sehenswerter Kunstschuss zum Endstand setzte der Partie noch ein Glanzlicht auf. „Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, bilanzierte Kossligk, „weil wir die Konter nicht sauber ausgespielt haben.“