Triathlon: Eitelborner wird bei seinem Plan-B-Rennen in Dänemark Zweiter
Boris Stein: Ich konnte etwas mehr aus meinem Körper rausquetschen – Eitelborner wird bei seinem Plan-B-Rennen in Dänemark Zweiter
Auf der Strecke musste sich Boris Stein (links) dem Dänen Thor Bendix Madsen (Mitte) geschlagen geben, bei der Sektdusche lag der Eitelborner klar vorne. Auch Tobias Dahl Thomsen (rechts) konnte da nicht mithalten. Foto: privat
Boris Stein

Herning. Von Plan B hat Boris Stein im Vorfeld der Challenge Herning gesprochen. Für das Mitteldistanzrennen in Dänemark hatte der Triathlonprofi aus Eitelborn eher sicherheitshalber gemeldet, um auf jeden Fall mit einem guten Gefühl zur Ironman-Weltmeisterschaft nach Hawaii fliegen zu können.

Daraus wird bekanntlich nichts, der traditionell für Oktober geplante Saisonhöhepunkt der Langdistanzathleten in Kailua-Kona ist Corona-bedingt – wie schon vor einem Jahr – abgesagt worden und soll nun nach Möglichkeit im Februar nachgeholt werden. Ausgang offen.

In Herning war Stein zwei Wochen nach seinem sechsten Platz bei der stark besetzten Challenge Samorin in der Slowakei trotzdem am Start und wurde hinter dem dänischen Lokalmatadoren Thor Bendix Madsen (3:39:48) und vor dessen Landsmann Tobias Dahl Thomsen (3:42:42) Zweiter in 3:41:58 Stunden (24:50 Minuten für 1,9 Kilometer Schwimmen, 1:58:25 Stunden für 90 Kilometer Radfahren, 1:14:15 Stunden für 21,1 Kilometer Laufen).

Herr Stein, Sie wollten das Rennen gewinnen, am Ende sind Sie Zweiter geworden. Wie zufrieden sind Sie mit dem Tag?

Ich war schon sehr enttäuscht, als ich während des Rennens realisierte, dass es nicht zum Sieg reicht.

Die Strecke wurde als schnell angekündigt. Inwiefern kam Ihnen das entgegen?

Als großer Athlet kommt es mir grundsätzlich entgegen, wenn es wenig bergauf und um viele Ecken geht. Mittlerweile muss ich allerdings erkennen, dass ich mit zunehmender Renndauer stärker werde.

Wie fällt Ihr Fazit zu den einzelnen Disziplinen aus?

Ich habe mich in allen Disziplinen, insbesondere im Schwimmen, im Vergleich zur Challenge Samorin verbessert. Ich konnte also noch etwas mehr aus meinem Körper rausquetschen – ohne nennenswertes Training in der kurzen Phase zwischen den beiden Rennen.

Was hat gefehlt, um noch weiter nach vorne zu kommen und zu gewinnen?

Ein Problem war sicher die Trainingsphase nach dem Ironman Lanzarote. Dort hing ich mental und physisch zu stark durch, um jetzt schon wieder bei 100 Prozent zu sein. Damals war allerdings der Ironman Hawaii noch für Oktober angesetzt und das Training auf einen Peak im Oktober ausgerichtet.

Wie sieht jetzt Ihr weiterer Weg durch den Kona-freien Herbst aus und welche Rennen sind vielleicht schon fix?

Aktuell habe ich den Ironman Mallorca als nächstes Langdistanzrennen am 16. Oktober im Blick.

Eine Frage noch: Die Dänen haben dieser Tage die Corona-Beschränkungen aufgehoben. War die Challenge Herning demzufolge ein Rennen wie früher?

Die Teilnehmerzahlen sind gerade im Amateurbereich noch nicht auf Vor-Corona-Niveau, da bei vielen das Training aufgrund geschlossener Trainingsstätten gelitten hat. Viele Zuschauer waren an der Strecke, und die meisten Hygienemaßnahmen waren aufgehoben. Ich halte allerdings weiterhin die Maske bei Menschenansammlungen innerhalb von geschlossenen Räumen für eine gute Idee.

Das Gespräch führte unser Redakteur Marco Rosbach