Malberg
Bezirksliga Ost: "Dreckiger Sieg" für die SG Malberg

Die SG Westerburg/Gemünden (weiße Trikots) stemmte sich in Malberg lange erfolgreich gegen den Spitzenreiter, kassierte dann aber ausgerechnet in Überzahl den späten Siegtreffer des Klassenprimus. Foto: René Weiss

René Weiss

Malberg - Von einem "dreckigen Sieg" sprach Malbergs Spielertrainer Michael Boll nach den ersten 90 Minuten des Fußball-Jahres 2014 in der Bezirksliga Ost. Der Tabellenführer besiegte die SG Westerburg/Gemünden mit 1:0. Gästetrainer Oliver Meuer analysierte: "So bitter ist Fußball. Wir hatten die Chancen, Malberg die Punkte."

Malberg – Von einem „dreckigen Sieg“ sprach Malbergs Spielertrainer Michael Boll nach den ersten 90 Minuten des Fußball-Jahres 2014 in der Bezirksliga Ost. Der Tabellenführer besiegte die SG Westerburg/Gemünden mit 1:0. Gästetrainer Oliver Meuer analysierte: „So bitter ist Fußball. Wir hatten die Chancen, Malberg die Punkte.“

Vor 150 Zuschauern zeigten die Gäste, die seit der Winterpause mit Viererkette agieren, dass sie durchaus mit dem Tabellenführer mithalten können. Bereits in der sechsten Minute landete einer der präzisen Freistöße von Matthias Wengenroth auf dem Kopf von Mario Wasna, doch der wiedergenesene Offensivspieler bekam nicht genug Druck hinter den Ball. Nur vier Minuten später traf Wengenroth aus knapp 20 Metern nur den Pfosten (10.), und auch David Gläser konnte das Spielgerät nach einem langen Ball auf die rechte Seite nicht im Tor unterbringen.

In der Folge kamen die Einheimischen zwar besser in die Partie, konnten allerdings kaum spielerische Akzente setzen. Lediglich nach Standardsituation entstand Gefahr. In der 24. Minute köpfte Steffen Löb nach einem Eckball von Thomas Blum noch über das Tor und in der 40. Minute flog sein Kopfball ebenfalls nach Blum-Ecke an die Latte.

Es war auch in Durchgang zwei ein ansehnliches Bezirksligaspiel mit teilweise schön vorgetragenen Kombinationen – meist von den Gästen. Insbesondere Valeri Betker in der Defensive und Wengenroth in der Offensive zeigten ein starkes Spiel. So musste Matthias Zeiler im Malberger Kasten nach 63. Minuten alles aufbieten, um einen satten Freistoß von Wengenroth aus 25 Metern über das Gehäuse zu lenken. Kurz zuvor hatte jedoch auch sein Gegenüber Carsten Wolf eine starke Parade geboten, als er einen strammen Schuss von Löb zur Ecke abwehren konnte (60.).

Die Gäste hatten nun ihre stärkste Phase und sorgten durch gefälligen Fußball über Betker und Wasna immer wieder für Gefahr. Doch weder ihnen, noch dem Jüngsten auf dem Feld, Jannik Schmidt, mit einem Lupfer gelang die zu diesem Zeitpunkt längst verdiente Führung. Als der Malberger Stürmer Kenny Scherreiks, diesmal meist nur beim Schiedsrichter auffällig, in der 76. Minute erneut in ein Wortgefecht verwickelt war, schickte der Unparteiische Richard Kochanetzki ihn vorzeitig mit der Ampelkarte zum Duschen.

Und wie so oft im Fußball, sollten sich die vergebenen Chancen der Gäste rächen. Nach einem harmlosen Freistoß der Westerburger schalteten die Malberger blitzschnell um und vollendeten eine schöne Kombination über Löb eiskalt. Löb spielte Philipp Bedranowsky auf rechts frei und dieser vollendete präzise zum 1:0 ins lange Eck (83.). Der Treffer gab dem Spitzenreiter Sicherheit. Sie hielten die Bälle nun länger in ihren Reihen und ließen die Westerburger trotz der eigenen Unterzahl kaum mehr zu Entfaltung kommen. Im Gegenteil: Kurz vor Schluss versagten zuerst Nico Bähner die Nerven, als er den Ball am leeren Tor vorbei an den kurzen Pfosten schoss und auch der eingewechselte Mario Schönberger hatte bei seinem Nachschuss kein Glück (89.).

Oliver Meuer wollte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Wir haben gegen eine Mannschaft, die nächstes Jahr nicht mehr in dieser Klasse spielt, alles gegeben und gut gespielt. Doch wie so oft im Fußball kann man sich dafür leider nichts kaufen.“ Malbergs Spielertrainer Michael Boll meinte: „Mit der Leistung im kämpferischen Bereich kann ich sicherlich zufrieden sein, spielerisch haben wir noch Potenzial nach oben.“

Malberg/Rosenheim: Zeiler – Märzhäuser, St. Gerhardus, Weinlich, P. Gerhardus – Blum, Boll – Ramb (64. Bedranowsky), Löb (84. Schönberger), Bähner – Scherreiks.

Westerburg/Gemünden: Wolf – Heinen, Neubert (72. Knabe), Hartmann, Schmidt – Betker (88. D. Meuer), Herkersdorf – Wengenroth, Gläser, Wasna – Keeler.

Schiedsrichter: Richard Kochanetzki (Koblenz) – Zuschauer: 150.

Tor: 1:0 Philipp Bedranowsky (83.)

Besonderheit: Gelb-Rote Karte gegen Malbergs Kenny Scherreiks (wiederholtes Meckern, 76.).

Von unserer Mitarbeiterin

Leonie Rein