Nachdem die Partie 45 Minuten lang weitestgehend ausgeglichen verlief, überrollten die Falken die Gäste dann in der Schlussphase regelrecht. Entsprechend positiv fiel das Fazit von Bendorfs Trainer Lucas Litzmann aus. „Die Grundlage für unseren Erfolg war die hervorragende kämpferische Einstellung über 60 Minuten, die sich in einer sehr stabilen Defensive widergespiegelt hat und von Lukas Hemmerle im Tor mit einer Topleistung abgerundet wurde.“ Als Beleg führte Litzmann auch an, „dass wir aus dem Feld kaum etwas zugelassen haben und der HC so acht seiner 25 Tore per Siebenmeter erzielen musste“.
Lange Zeit sah es nicht nach einem so klaren Erfolg der Bendorfer aus. Allerdings lagen die Gastgeber stets in Front, zehrten dabei von einer frühen 3:0-Führung durch drei Tore in Folge von Spielmacher Dustin Keip, der, so Litzmann, „unser Spiel hervorragend gelenkt hat und nicht nur Andreas Majewski in Szene setzte sowie den Kreis gut bediente, sondern auch noch selbst torgefährlich war“. Ab dem 2:3 aus Gästesicht blieben diese allerdings dran. Angesichts des klar an Hemmerle gehenden Torwartduells gegenüber den Gästetorhütern sowie der bissigeren Defensivarbeit der Turnerschaft schlich sich aber früh das Gefühl ein, dass die Gäste ihre Tore irgendwie härter erarbeiten mussten als die Gastgeber. Was auch HC-Spielertrainer Julian Vogt bestätigte. „Gemessen an Bendorf hat mir etwas die Bissigkeit in unserer Abwehr gefehlt. Einige waren von der guten Kulisse, an die du dich auswärts nach so langer Pause auch erst wieder gewöhnen musst, vielleicht doch etwas beeindruckt.“
Dennoch blieb der HC bis zum Bendorfer 21:20 komplett im Spiel. Dann entschärfte Hemmerle den einzigen Siebenmeter, den der ansonsten achtmal vom Punkt erfolgreiche Ben Stemann vergab, sowie kurz darauf einen weiteren Strafwurf von David Mohrs. Die Bendorfer nutzten dies, um sich auf 24:20 abzusetzen. „Ab dem 23:26 aus unserer Sicht mussten wir natürlich mehr riskieren, weil uns die Zeit davonlief. Leider haben wir im Bemühen, wieder aufzuholen, dann viele Angriffe überhastet abgeschlossen. Dadurch ist der Schuss quasi nach hinten losgegangen“, befand Vogt, der ergänzte: „Wir haben zu hoch verloren, wobei Bendorf anzumerken war, dass es mit dem Heimvorteil im Rücken Vollgas bis zur letzten Sekunde gab. Im Heimspiel gegen Rhein-Nette müssen wir abgebrühter spielen und an die Leistungen der ersten 45 Minuten anknüpfen. Dann haben wir Heimvorteil. Ich glaube, der wird diese Saison für die meisten Teams besonders wichtig.“ htr
Bendorf: Hemmerle, Abele; Majewski (8/2), Keip (7), Schmitt (5), Aschkowski (4), Becher (2), Dahmen (2), Kaltenbach (2), Hofmann (2), Stritzke (1), Krämer, Reuter, Schlicht.
Koblenz: Emmerichs, Schäfer; Stemann (8/8), Glaubetz (5), Schendera (3), Jesse (2), Meurisch (2), Mohrs (2), Kröber (1), Müller (1), Tykfer (1), Link, Mogendorf, Wallura.