Beispiel SG Forst/Lutzerath: Zum Auftakt der Medenrunde im Kreis Cochem-Zell haben sich die Vereine an vieles gewöhnt
Beispiel Forst/Lutzerath: Eine etwas andere Tennis-Saison beginnt
Gratulation in Corona-Zeiten: Der Landkerner Bernhard Kock (links) von der SG Forst/Lutzerath gewann sein Einzel gegen Trier II zum Auftakt der Medenrunde – und damit auch zum Start der ersten Breitensportart währen der Pandemie. Fotos: Alfons Benz
Alfons Benz

Lutzerath. Der erste Aufschlag ist gemacht. Die lange Wartezeit hat zumindest für die Tennissportler endlich ein Ende, als sie am Sonntag als erste Breitsportart nach der Corona-Pause im COC-Kreis die Wettkampfsaison eröffneten. In Lutzerath empfing die SG Forst/Lutzerath in der Männer A-Klasse dazu den TC Trier II und unterlag den Gästen aus der Domstadt mit 7:14 Punkten.

Die jetzige Saison ist allerdings keine normale. Auch hier hat Corona kräftig reingehauen. Auf Beschluss des Tennisverbandes Rheinland-Pfalz (TVR) wird die Medenrunde 2020 unter Berücksichtigung der rheinland-pfälzischen Hygienepläne als freiwillige „Übergangssaison“ ohne Auf- und Absteiger gespielt. Immerhin nehmen nach TVR-Angaben rund 60 Prozent der Mannschaften daran teil. Richtiger Zug in die Mannschaftsmeldungen kam nochmal rein, als auch die Doppel-Spiele erlaubt wurden und nach Lockerung der Corona-Regeln zur Anreise wieder mehr als zwei Personen im Auto sitzen dürfen. Neben den Männern hat Lutzerath noch für die B-Klasse die Jungen U18 und die Frauen gemeldet und die Männer 30 als SG mit Forst für die Rheinlandliga. Zurückgezogen wurde die zweite Männermannschaft. Gegen Trier II trat die SG mit Stefan Schenk, Daniel und Tobias Klein (alle aus Lutzerath und alle auch Fußballer beim heimischen A-Ligisten), Bernhard Kock (Landkern), Felix Augustin (Cochem) und Frank Fischer aus Illerich an.

Die erforderlichen Hygieneregeln einzuhalten, war kein Problem. Die Toilette in der angrenzend Sporthalle war geöffnet, die Dusche allerdings geschlossen, Desinfektionsmittel standen ausreichend bereit. Und die schon seit langem geltende Regel des Abstandhaltens schien den Spielern schon in Fleisch und Blut übergegangen zu sein. Weil das Wetter mit herrlichem Sonnenschein auch noch mitspielte, war also alles hergerichtet für einen tollen Wettkampf. „Gott sei Dank geht es endlich los, und wir können wieder gegen einen wirklichen Gegner und nicht nur gegen die Vereinskameraden, die man ja aus dem Effeff kennt, spielen“, sprach Stefan Schenk für alle vor dem Auftakt. Nach dem letzten Ballwechsel und der eingefangenen Niederlage zeigte er sich dann doch etwas enttäuscht: „Leider war ich an den beiden Spielen beteiligt, die wir im Match-Tie-Break verloren haben.“

Denn gegen die junge Trierer Mannschaft wäre durchaus mehr drin gewesen. Kock hatte das Auftaktmatch gleich gewonnen und Fischer legte nach. Die Klein-Zwillinge und Augustin verloren ihre Spiele und es lag an Schenk, mit einem Sieg nach den Einzeln den 6:6-Gleichstand herzustellen. Und es sah gut aus. Den ersten Satz hatte er mit 6:4 gewonnen und im zweiten lag er mit 5:2 vorne, ehe er ihn mit 5:7 doch noch abgeben musste. Das anschließende Champions-Tie-Break verlor er dann mit 2:10. Auch hier hatte er schon mit 2:0 vorne gelegen. 4:8 lagen die Gäste nach den Einzeln also vorne.

Alle drei Doppel hätten demnach gewonnen werden müssen. Daraus wurde aber nichts. Kock und Augustin mussten gleich das erste Doppel mit 3:6 und 0:6 abgeben. Tobias Klein und Fischer gewannen ihr Spiel dann mit 6:3 und 7:5, während auf dem Nebenplatz Daniel Klein und Schenk zum Abschluss noch für eine Ergebniskorrektur hätten sorgen können. Und wieder sah es gut aus. Der erste Satz ging mit 6:3 nach Lutzerath, der zweite mit 6:0 nach Trier obwohl die einzelnen Spiel hier alle eng und hart umkämpft waren. Es musste also wieder der Tie-Break her und der wurde zum Abschluss mit 5:10 verloren.

„Es wäre mehr drin gewesen. Aber Trier war auch ein sehr starker Gegner und vor allem Stefan hat auch so ein wenig das Glück gefehlt“, äußerte sich Daniel Klein doch etwas enttäuscht. Zumindest mit seinem Auftritt zufrieden war Fischer, mit 38 Jahren der Oldie im Team. „Man sieht, ich kann noch mithalten. Auf jeden Fall ist die SG mit Lutzerath eine tolle Sache und Wettkampf-Tennis ist endlich wieder eine andere Marke. Da ist es auch egal, dass es nur eine Übergangssaison ist“, schloss er den langen, ersten Tennistag, der für ihn mit zwei Siegen geendet hatte, ab. Einen Tag, der keiner war wie in den Jahren zuvor.

Von unserem Mitarbeiter
Alfons Benz