Baubeginn bei Pferdsfeld - Baywa beginnt vorbereitende Maßnahmen an sechs von sieben genehmigten Standorten
Baubeginn bei Pferdsfeld: Flächen für Windpark werden planiert
Knapp zwei Hektar sind in der Gemarkung „Auf der Beckerstraße“ oberhalb des Pferdsfelder Friedhofs für eines von insgesamt sechs Windrädern planiert und verdichtet worden. Im Hintergrund ist der Fuchshof (1150 Meter, links) und Seesbach (3,5 Kilometer, rechts) zu sehen. Foto: Saueressig
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Bad Sobernheim-Pferdsfeld. Die Baugenehmigung ist schon lang da, nun beginnt also der Bau des Windparks Pferdsfeld.

Seit gut einer Woche sind Planierraupen und Walzen dabei, die vorgesehenen Bauflächen für Windräder und für die Kräne zum Aufstellen der Windenergieanlagen freizuräumen und für ein späteres Fundament zu planieren.

Das Tochterunternehmen Erneuerbare Energien der Bayerischen Warenvermittlung landwirtschaftlicher Genossenschaften (Baywa r.e., seit 2020 eine Aktiengesellschaft) bestätigt auf Anfrage, dass bis zum Jahresende alle baulichen Vorbereitungen getroffen werden, um im kommenden Frühjahr mit dem Bau der Fundamente beginnen zu können. Im ersten Schritt würden nun die Wege für den Schwerlastverkehr ausgebaut, die Anschlusskabel zwischen den einzelnen Windenergieanlagen verlegt und die Kranstellflächen hergerichtet.

„Im Frühjahr geht es mit dem Bau der Fundamente und der Verlegung der externen Kabeltrasse bis zum Umspannwerk nach Monzingen sowie dem Netzverknüpfungspunkt Haischbach weiter“, erläutert der Unternehmenssprecher. Ziel sei es, im Herbst 2022 mit dem Aufbau der Windenergieanlagen zu beginnen. „Die Inbetriebnahme der Anlagen ist für April 2023 geplant“, sagt der Baywa-Sprecher weiter.

Allerdings wird momentan nur an sechs der sieben Stellplätze gearbeitet und auch nur diese sechs Windenergieanlagen vom Vestas V126 mit einer Nabenhöhe von 137 Metern und einer Gesamthöhe von 200 Metern. Der Bau der siebten Anlage soll nach Einschätzung der Baywa zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, da man aktuell noch um eine ausstehende privatrechtliche Klärung bemüht ist.

Grundsätzlich verfolgt Baywa als Projektierer und Investor auch die Diskussion um eine Aufweichung des bisherigen Teilplans Windenergie in der ehemaligen VG Bad Sobernheim mit Interesse. „Selbstverständlich verfolgen wir etwaige Erweiterungsmöglichkeiten, die sich unter anderem aus der Überarbeitung des Teilplans Windenergie des Flächennutzungsplans ergeben, sehr aufmerksam“, erläutert der Unternehmenssprecher. Sofern die im Raumordnungsplan 2013 ursprünglich zusätzliche Fläche westlich des genehmigten Windparks Pferdsfeld wieder aufgenommen werden sollte, werde man dies noch einmal genau betrachten. „Wir kennen die Umgebung sehr gut und sehen hier durchaus Potenzial für weitere Anlagen“, erklärt der Baywa-Sprecher weiter. Man habe den Grundstückseigentümern bereits signalisiert, dass Interesse bestehe, die Fläche in Richtung Westen zu vergrößern und sich auch schon Teilflächen gesichert. Ob und in welchem Umfang eine Erweiterung des Windparks umsetzbar wäre, hänge aber von der endgültigen Ausgestaltung des Flächennutzungsplans sowie von einem dann folgenden konkreten Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz mitsamt aller Untersuchungen ab. Das Areal westlich des Fuchshofs und des letzten Gebäudes Alt-Pferdsfelds war unter anderem wegen Milan- und Schwarzstorchvorkommen im Flächennutzungsplan und im Genehmigungsverfahren Baywas für den Windpark Pferdsfeld ausgenommen worden.

Von unserem Redakteur Sascha Saueressig