Bad Sobernheim
Bauausschuss empfiehlt: Gussasphaltdecke statt Pflastersteine für die Neugasse
Kein Pflaster, sondern Gussasphalt deckt die Marumstraße Sobernheims künftig.
Stefan Munzlinger

Bad Sobernheim. Die Marumstraße, seit 1999 Sorgenkind der Stadt, weil im Untergrund nicht mängelfrei gebaut, wird saniert. Aber nicht in aufwendigen Tiefbauarbeiten, sondern lediglich am Untergrund der gepflasterten Fahrbahn.

Die undichte Stellen an den Arkadenhäusern werden gedichtet, sodass kein Wasser mehr eindringen kann. Oben drauf kommt am Ende kein Pflaster wie heute, sondern eine geschlossene Gussasphaltdecke mit farblichen Markierungen, die wie Pflaster anmuten („Street-Print“). Geschätzte Kosten für die noch in diesem Jahr anlaufende Gesamtsanierung zwischen Altstadteck und Ecke Neugasse: rund 200 000 Euro.

Nach dem Vortrag von Planer Werner Giloy vom Ingenieurbüro Giloy und Löser, empfahl der Bauausschuss dem Stadtrat am Dienstagabend, diese abgespeckte Sanierungsvariante zu genehmigen – abgespeckt, weil in den Vorjahren auch von der großen Lösung die Rede war, was bedeutet hätte, den gesamten Untergrund auszugraben und ihn komplett neu herzustellen.

„Es sollen die Bauschäden am Straßenbelag und der Gebäudeisolierung, vor allem zum Schutz der Tiefgarage repariert werden“, betonte Stadtbürgermeister Michael Greiner (SPD) nach der Ausschusssitzung. Das Oberflächenwasser werde künftig nicht mehr auf die Tiefgarage entwässert, sondern bereits oberhalb in die Entwässerungskanäle abgeleitet.

In den Haushalten 2014 und 2015 standen für die Marumstraßen-Reparatur insgesamt 500 000 Euro. Mit den zweckgebundenen rund 165 000 Euro aus dem seinerzeitigen Gerichtsvergleich blieben an der Stadt nach der neuen Sanierungsvariante noch 35 000 Euro Eigenanteil hängen.

Weiteres Bauausschussthema: die Erweiterung des Industriegebietes West. Das Ingenieurbüro Stadt-Land-Plus stellte am Dienstagabend einen ersten Bebauungsplanentwurf vor. Die beiden Bürovertreter erläuterten die Gebietsausprägungen der rund vier Hektar großen Nettofläche (Brutto: rund fünf Hektar) und deren Nutzungsmöglichkeiten wie Gewerbegebiet (GE-Gebiet) Industriegebiet (GI-Gebiet). Außerdem sprachen sie die notwendigen Schallschutzgutachten, die Entwässerungsstruktur und mögliche Grundstücksmodellierungen an.

Der Bauausschuss wird in einer der nächsten Sitzungen noch einmal die Vorschläge und Änderungswünsche der Fraktionen zum Bebauungsplan diskutieren, um dem Stadtrat dann die Offenlage zu empfehlen. Die nächste Stadtratssitzung ist im Mai. Die Parzellen von zwölf Eigentümern sind von der Erweiterung betroffen; derzeit läuft das Baulandumlegungsverfahren. Nein, sagte Stadtbürgermeister Greiner, noch hätten ihn keine konkreten Interessenten angesprochen. Dafür sei es zu früh. Erst wenn das Baulandumlegungsverfahren abgeschlossen sei und feststehe, wie teuer die Erschließung werde, könne man etwas zu den Quadratmeterpreisen, nach denen sich Interessenten an erster Stelle erkundigten, sagen. Stefan Munzlinger