Bassenheim/Koblenz
Bassenheim freut sich aufs Derby gegen Vulkan-Ladies

Viele Jahre spielte Jessica Gerlach (beim Wurf) unter ihrem Mädchenamen Oster für den TuS Weibern in der 2. Handball-Bundesliga. Am Samstag empfängt sie als Trainerin des TV Bassenheim ihre Nachfolgerinnen, die mit dem Zweitligisten Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern zum Pokalspiel in die Kamelenberghalle kommen. Foto: Walz

Andreas Walz

Bassenheim/Koblenz. Die Glücksgöttin Fortuna gilt als launische Diva. Am 27. Juni in Fulda aber muss sie äußerst gut gestimmt gewesen sein, denn sie bescherte mit der Partie der 1. DHB-Pokalrunde zwischen dem Oberligisten TV Bassenheim und dem Zweitligisten Vulkan-Ladies Koblenz/ Weibern, die am Samstag ab 19.30 Uhr in der Bassenheimer Kamelenberghalle ausgetragen wird, beiden Vereinen ein Traumlos.

Bassenheim/Koblenz. Die Glücksgöttin Fortuna gilt als launische Diva. Am 27. Juni in Fulda aber muss sie äußerst gut gestimmt gewesen sein, denn sie bescherte mit der Partie der 1. DHB-Pokalrunde zwischen dem Oberligisten TV Bassenheim und dem Zweitligisten Vulkan-Ladies Koblenz/ Weibern, die am Samstag ab 19.30 Uhr in der Bassenheimer Kamelenberghalle ausgetragen wird, beiden Vereinen ein Traumlos.

Die Vorfreude auf die Partie der beiden aktuell besten weiblichen Handballteams aus der Region ist allerorten spürbar, auch wenn den Zweitligisten Koblenz/Weibern und Bassenheim zwei Spielklassen trennen und die Favoritenrolle somit klar vergeben ist. Für beide Vereine ist die Pokalpartie die letzte Möglichkeit, vor dem Saisonstart eine Woche später nochmals am Feinschliff zu arbeiten und zudem Werbung für den Besuch ihrer Heimspiele zu betreiben.

Viel Lob für TVB-Trainerin

Was aber der Begegnung neben der örtlichen Nähe zusätzlichen Reiz verleiht, ist der Ausflug der Vulkan-Ladies in die eigene Vergangenheit. Schließlich stehen in Reihen der Grün-Weißen aus Bassenheim mit Anke Balmert, Jennifer Schmitt und Eva Lennartz drei Ex-Spielerinnen des Erstligaabsteigers. Insbesondere Schmitt war einige Jahre eine feste Größe im damaligen Weiberner Kader.

Vor allem aber steht mit TVB-Trainerin Jessica Gerlach eine prägende Ex-Weibernerin beim TV Bassenheim an der Seitenlinie. Gerlachs langjähriger Trainer Jan Reuland kommt als aktueller Sportdirektor der Vulkan-Ladies regelrecht ins Schwärmen, wenn er von ihr spricht. „Jessica war unser Fels in der Brandung, was die Abwehr betrifft. An ihr kam so schnell niemand vorbei. Sie war über viele Jahre eine unserer absoluten Leistungsträgerinnen. Und hätte sie nicht so große Schulterprobleme gehabt, wäre Jessica sicher auch eine der Haupttorschützinnen geblieben, zu denen sie anfangs gehörte. Ich freue mich immer, wenn ich sie wiedersehe.“

Auch die hoch gelobte TVB-Trainerin, die mit Weibern unter ihrem Mädchennamen Jessica Oster noch den Bundesligaaufstieg erlebte, ehe sie 2012 nach Bassenheim wechselte, freut sich. Allerdings geht sie die Aufgabe mit der nüchternen Sichtweise einer Trainerin an: „Mit dem Pokalspiel gegen die Vulkan-Ladies steuern wir zugleich das Ende und den Höhepunkt unserer Vorbereitung an. Obwohl wir krasser Außenseiter in diesem Duell sind, haben wir uns gerade im Hinblick auf die bevorstehende Saison eigene Ziele gesetzt, die es auch gegen einen übermächtigen Gegner umzusetzen gilt“, sagt die Trainerin. Und weiter: „Wir freuen uns auf dieses Spiel gegen meinen alten Verein. Allerdings kenne ich keine einzige Spielerin mehr. Aus meiner Zeit in Weibern ist leider nicht mehr so viel übrig geblieben. Das Spiel ist aber eine tolle Gelegenheit, uns zu präsentieren. Wir hoffen auf eine volle Halle und super Stimmung. Die soll uns dazu beflügeln, ein gutes Spiel abzuliefern.“

Dincic nimmt Favoritenrolle an

Gerlach strebt mit ihrem Team in der Oberliga übrigens einen guten Mittelfeldplatz „mit Blickrichtung nach oben“ an. Bis auf die langzeitverletzte Angelina Richter kann sie dabei wohl auf ihren kompletten Kader setzen. Auch im Lager der Vulkan-Ladies soll die Partie für eine bestmögliche Eigenwerbung genutzt werden. Trainer Caslav Dincic kann bis auf Branka Zec und die nach Pokaleinsätzen für ihren Zweitklub TV Moselweiß nicht spielberechtigte Lea Schmidt den kompletten Kader aufbieten.

Dincic unterstreicht zwar die Favoritenrolle, warnt aber vor einer laschen Herangehensweise: „Um die Rollenverteilung müssen wir nicht herumreden. Aber ich erwarte totale Ernsthaftigkeit und Konzentration. Wir spielen in unserer eigenen Region, und da können wir durch eine gute Leistung und sympathisches Auftreten für unser erstes Heimspiel gegen Mainz werben. Wir wollen an die Aggressivität in der Abwehr in der zweiten Halbzeit gegen den Thüringer HC anknüpfen und auch im Angriff dynamisch agieren. Schließlich müssen wir jetzt die richtige Form für das Mainz-Spiel finden. Es geht für alle auch darum, sich für die Startaufstellung gegen Mainz zu empfehlen.“

Von unserem Mitarbeiter

Harry Traubenkraut