Bad Honnef-Rhöndorf – Ohne jede Chance waren die Basketballer der Dragons Rhöndorf am vorletzten Hauptrunden-Spieltag der 2. Bundesliga (Pro B Süd) Gegen den Tabellenführer White Wings Hanau kassierten die Drachen vor 1100 Zuschauern in der Menzenberger Sporthalle eine empfindliche 48:66 (18:31)-Heimniederlage und können nun nicht mehr den vierten Platz erreichen, der für die erste Play-off-Runde Heimrecht garantiert.
Nur im ersten Viertel konnte die Mannschaft von Rhöndorfs Trainer Boris Kaminski den Gästen einigermaßen Paroli bieten. Dann aber erhöhten die White Wings merklich die Schlagzahl und demonstrierten eindrucksvoll, warum sie im Schnitt nur 68 gegnerische Punkte zulassen. Den Rhöndorfern fiel gegen die druckvolle Verteidigung der Hessen wenig ein. Zudem offenbarten sie im Kampf um die Rebounds zu viele Schwächen. Insgesamt 16 offensive Abpraller gestatteten sie den Gästen, die sich durch den überlegenden Erfolg die Meisterschaft in der Südgruppe sicherten.
Beide Mannschaften starteten mit viel Engagement in die Partie. Es entwickelte sich vom Start weg ein temporeiches Spiel, das schon einen Hauch von Play-off-Charakter besaß. Die Dragons bewegten sich anfangs zwar grundsätzlich auf Augenhöhe, mussten jedoch zu viele Offensiv-Rebounds der Hessen hinnehmen. So konnten die Gäste mit einer knappen Führung in die erste Pause gehen (10:15).
Warum die Hanauer die mit Abstand beste Verteidigung der Liga besitzen, zeigten sie dann im zweiten Viertel. Abgesehen von einem Dreier von Nick Larsen brachte Rhöndorf dort über sieben Minuten keine Punkte auf die Anzeigetafel, während Hanau in Person von Clayton Vette langsam aber sicher davonzog (13:23/16. Minute. Bis auf einen weiteren Distanztreffer sowie einen Korbleger ihres Kapitäns schafften die Rhöndorfer auch keine weiteren Zähler mehr, und so setzten sich die Hessen kontinuierlich weiter ab. Zur Halbzeit betrug ihr Vorsprung bereits stolze 13 Punkte (18:31).
Nachdem die Trefferquote vor dem Pausentee auf beiden Seiten arg verbesserungswürdig war (21 zu 36 Prozent), legte Hanau in der Folge auch in der Offensive noch einmal eine Schippe drauf. Den Drachen fiel gegen die aggressive Verteidigung der White Wings weiter wenig ein, während die Gäste vor allem in Korbnähe zu viele Freiheiten genossen. Vor dem Schlussabschnitt war die Messe beim Stand von 32:56 quasi schon gelesen. Die Hanauer spielten die Partie souverän zu Ende und ließen die Drachen nicht mal ansatzweise an einer Aufholjagd schnuppern. Das letzte Highlight der Partie ging dennoch auf das Konto der Dragons. Ein Alley-Oop-Anspiel von Stelios Kyriakides verwertete Florian Wendeler per krachendem Dunking zum 48:66-Endstand.
Rhöndorfs Headcoach Boris Kaminski resümierte: „Wir hatten der physischen Spielweise der White Wings heute nichts entgegen zu setzen. Hanau hat unglaublich gut verteidigt. Es ärgert mich, dass wir uns so leicht den Schneid haben abkaufen lassen. Auf der anderen Seite muss man aber auch einfach mal anerkennen, dass die White Wings eine absolute Spitzenmannschaft sind und völlig zu Recht da oben stehen.“ red
Dragons Rhöndorf: Kyriakides (2), Larsen (12/3 Dreier), Thülig (5/1), Tratnjek (2), Schönborn, Wendeler (8), Remekun (7), Frankl-Maus (3/1), Zeymer (2), Winterhalter (7).