Eine Verlegung der entscheidenden Partien kommt nicht infrage, dem steht das Regelwerk entgegen, das eine Verlegung nur vorsieht, wenn „mehrere Stammspieler“ ausfallen. Da die Andernacher aber Wansorra ursprünglich für die zweite und Chalgoum für die dritte Mannschaft gemeldet hatten, gilt nur Bender als Stammspieler. „Wir wollten uns die Option offenhalten, dass die beiden in den unteren Mannschaften aushelfen können, was sie auch getan haben“, erklärt Bender, „jetzt fällt uns diese Entscheidung auf die Füße.“
Eigentlich war die Rechnung fürs Saisonfinale einfach und überzeugend. Beim Tabellenletzten Post SV Ludwigshafen, den nur ein mittleres Wunder vor dem Abstieg retten könnte, hatten die Andernacher einen Sieg eingeplant, der vielleicht schon gereicht hätte, um das rettende Ufer, in diesem Fall den viertletzten Tabellenplatz, zu erreichen. Denn die Konkurrenten aus Gera und Jena stehen bei den Spitzenteams in Maintal und Hofheim vor ungleich schwereren Aufgaben – zumindest auf dem Papier. Und auch bei den weitgehend sorgenfreien Saarländern wäre in Bestbesetzung mindestens ein Unentschieden möglich gewesen.
„Jetzt müssen wir improvisieren“, weiß Fabian Bender. Doch die Möglichkeiten sind beschränkt. Erschwerend kommt hinzu, dass die zweite Mannschaft des TBA in der Oberliga ebenfalls im Abstiegskampf steckt. Jeder Spieler, der in die erste Mannschaft aufrückt, schwächt automatisch die zweite. Deren Bemühungen, das rettende Ufer zu erreichen, wären im Fall eines Abstiegs des Regionalligateams ohnehin Makulatur. „Das ist ein Kraftakt für den gesamten Verein“, sagt Bender. „Die Saison ist so gut für uns gelaufen, auch coronamäßig, die jetzige Situation ist extrem bitter.“ Der Andernacher Mannschaftssprecher verhehlt nicht, dass er sich von Verbandsseite „mehr Flexibilität gewünscht“ hätte, was eine Verlegung der Partien betrifft.
Letzter Hoffnungsschimmer: „Wir wissen nicht, ob auch andere Vereine ähnliche Probleme haben.“ Ein glückliches Ende der Saison scheint für das Andernacher Badmintonteam jedenfalls in weite Ferne gerückt.