Fußball-Landesliga Überraschende 0:2-Niederlage der Baumholderer auf Schneeboden in Zweibrücken - Sprung auf Rang zwei verpasst
Ausgerutscht: VfR Baumholder nimmt grenzwertige Platzverhältnisse nicht an und verliert 0:2
Obwohl die lächelnden Gesichter etwas anderes zu sagen scheinen, Ersatzspieler des VfR Baumholder zu sein, war in Zweibrücken kein Spaß. Zunächst war Frieren auf der Bank angesagt, und dann mussten Lukas Decker (Zweiter von rechts), Christopher Heidrich (Dritter von rechts) und Jan Eisenhut (links) auch noch mit eisigen Füßen in eine für ihre Mannschaft völlig verkorkste Partie eingreifen. Ohne Erfolg übrigens. Der VfR unterlag 0:2. Foto: Sascha Nicolay
sascha Nicolay

Zweibrücken. Im wahrsten Sinne des Wortes ausgerutscht ist der VfR Baumholder bei seinem Versuch auf den zweiten Tabellenplatz in der Fußball-Landesliga zu springen. Weil die Partie des TSC Zweibrücken beim SV Mackenbach ausfiel, hätte dem VfR ein Unentschieden gereicht, um den zweiten Platz vom TSC zu übernehmen. Doch ausgerechnet bei dessen Ortsrivalen, den Vereinigten Bewegungsspielern (VB) Zweibrücken, setzte es eine empfindliche 0:2-Niederlage. Es war der erste Heimsieg, den VB Zweibrücken in dieser Saison überhaupt einfuhr. Die Gastgeber wussten dabei die schwierigen Bedingungen zu ihren Gunsten zu nutzen.

Hart an der Grenze des Regulären waren die Platzverhältnisse in der Schlachthofstraße in Zweibrücken. Nachdem bereits die zweite Mannschaft der VB Zweibrücken über den Rasen gepflügt war, bot sich den Landesligamannschaften beim Anpfiff eine seifige und schmierige Oberfläche. Dauerhafter Schneefall sorgte dafür, dass der Platz mit jeder Minute glitschiger wurde. Sascha Schnell schwante schon vor der Partie nichts Gutes: „Das wird nicht viel Fußball“, meinte er, ehe er dann festhielt: „Es hilft nichts, wir müssen die Verhältnisse annehmen.“

Doch genau das tat die hochveranlagte VfR-Mannschaft zu keinem Zeitpunkt der Partie. Kampf auf Biegen und Brechen mit langen Schlägen in die Spitze und konsequentem Erobern der zweiten Bälle sowie Konzentration bei Standardsituationen wäre das richtige Mittel gewesen, doch der VfR scheute dieses einfach Spiel und wurde mit jedem Fehlpass und jedem Ausrutscher unsicherer. Gerade in der Kreativabteilung, bei den Angreifern Robin Sooß und Idris Lataev sowie bei den Mittelfeldakteuren Jannis Staudt, Niklas Alles, Matthias Schmitt und Fabian Lauder ging wenig bis gar nichts.

Nur zwischen der 15. und 30. Minute schien sich der VfR mit dem Geläuf und dem sperrigen, tief stehenden, kopfballstarken Gegner abgefunden zu haben. Vier ordentliche Möglichkeiten gab es da. Zunächst verpassten Sooß und Lataev eine scharfe Flanke von Jannis Staudt (15.), dann wurde Lataev nach Vorarbeit von Staudt in letzter Sekunde geblockt (22.), ehe ein Kopfball von Enrico Willrich nach der anschließenden Ecke auf der Linie geklärt wurde (23.). Den Abschluss des Chancen-Quartetts markierte schließlich Idris Lataevs Schuss über das Lattenkreuz (24.). Das war es allerdings mit VfR-Möglichkeiten. In den folgenden 66 Minuten plus drei Minuten Nachspielzeit gab es keine mehr!

Zu allem Überfluss gingen die Gastgeber kurz vor der Pause in Führung. Matthias Schmitt verlor im Mittelfeld den Ball, und Luca Genova spielte die Kugel tödlich flach durchs Zentrum in den Strafraum. VfR-Keeper Julian Staudt stand zu weit hinten und brauchte so zu lange, um an den Ball zu kommen. Der Torwart schaffte es geradeso vor Sebastian Meil, schoss den VB-Angreifer bei seinem Rettungsversuch aber an. Von Meils Schienbein prallte der Ball im Bogen zum 1:0 in den Kasten (43.).

In der zweiten Halbzeit rannte der VfR an, schaffte es aber eigentlich nicht einmal, den Ball gefährlich in den Strafraum zu spielen. Zweibrücken verteidigte alle Versuche und lauerte auf Kontermöglichkeiten. Felix Brunner (49.), Steven Hörner (53.) und Dennis Hirt (68.) vergaben. Doch nach einem Einwurf in der 82. Minute war es soweit. Hörner tauchte alleine vor Julian Staudt auf und versenkte unhaltbar zum entscheidenden 2:0.

„Das war ein gebrauchter Tag für uns“, sagte Coach Schnell nach der Partie und hatte recht. Zweibrücken gewann dieses Spiel bei grenzwärtigen Verhältnissen letztlich absolut verdient.

Von unserem Redakteur Sascha Nicolay