Frankfurt – Die Wiedereröffnung des Städels, Surrealismus in der Schirn und eine Jubiläums-Schau im Museum für Moderne Kunst: Das sind Höhepunkte des Frankfurter Museumsjahrs 2011. Die Nachrichtenagentur dpa gibt einen Ausblick, mit welchen Ausstellungen Hessens Kunstmuseen im kommenden Jahr außerdem locken.
Im Herbst wird der 30 Millionen Euro teure Erweiterungsbau des Städels feierlich eröffnet. In dem unterirdischen Trakt wird die Kunst nach 1945 gezeigt. Außerdem wird die Sammlung neu präsentiert. Nach dem Umbau wird gleich eine „Blockbuster“-Schau zu sehen sein: „Beckmann und Amerika“ (7. Oktober bis 8. Januar 2012) über die bedeutenden letzten Schaffensjahre des in New York gestorbenen Künstlers Max Beckmann (1884-1950) und seine „Idee von Amerika“.
Die Schirn Kunsthalle erwartet schon zu Jahresbeginn einen Publikumsandrang: Die Ausstellung „Surreale Dinge. Skulpturen und Objekte von Dalí bis Man Ray“ wird vom 11. Februar bis 29. Mai gezeigt. Das Haus konzentriert sich mit rund 150 Werken erstmals ausschließlich auf die dreidimensionalen Arbeiten der Surrealisten.
Das Museum für Moderne Kunst (MMK) in Frankfurt plant für 2011 zwei große Schauen: Zum einen eine Einzelausstellung über den kubanischen Konzept-Künstler Felix Gonzalez-Torres (1957-1996) mit dem Titel „Specific Objects without Specific Form“ (28. Januar bis 25. April). Dies ist die dritte und finale Ausstellungsstation nach den Städten Brüssel und Basel. Von Juni bis zum Jahresende setzt sich dann eine Schau mit der 20-jährigen Geschichte des MMK auseinander. Der Arbeitstitel lautet „Das Jubiläum“. MMK-Direktorin Susanne Gaensheimer kann sich 2011 nicht über mangelnde Arbeit beklagen, sie kuratiert auch noch den deutschen Biennale-Pavillion in Venedig.
Das Museum Wiesbaden hat zwei Highlights im Programm. Am 15. Mai eröffnet „Landschaft als Weltsicht“. Die Schau zeigt niederländische Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts ebenso wie Gegenwartskunst, die nach den Katastrophen des 20. Jahrhunderts und der globalen Umweltbedrohung einen ganz anderen Blick auf Landschaft entwickelt. Gezeigt werden rund 160 Werke – von Malerei über Installationen bis hin zur Fotografie. Die Schau läuft bis 31. Oktober. Ende Oktober wird der Südflügel des Museums nach langen Renovierungsarbeiten wiedereröffnet. Kunst aus dem 15. Jahrhundert wird dann ausgestellt.
Anfassen erwünscht: Mit einer Ausstellung für Blinde, Sehbehinderte und Sehende über das alte Ägypten beginnt das Ausstellungsjahr 2011 im Museum Schloss Wilhelmshöhe in Kassel. Die Schau unter dem Titel „Das Alte Ägypten (be)greifen“ (11. März bis 26. Juni 2011) mit Informationen zu altägyptischer Geschichte, Gesellschaft und Kunst ist in die fünf Themen „Alltag“, „Schrift“, „Königtum“, „Götterwelt“ und „Totenkult“ gegliedert. Alle gezeigten Modelle, Abgüsse und Originale dürfen ertastet werden.
Für die Schau „Dialoge: Barocke Meisterwerke aus Darmstadt zu Gast in Kassel“ arbeiten die zwei Hessischen Landesmuseen Darmstadt und Kassel zusammen. Auf Schloss Wilhelmshöhe sind vom 12. August bis 23. Oktober 2011 rund 35 Meisterwerke aus Darmstadt zusammen mit Gemälden der dortigen Sammlung Alte Meister zu bewundern.
Das Hessische Landesmuseum Darmstadt wird 2011 weiterhin umgebaut. Die Mathildenhöhe Darmstadt zeigt noch bis zum 13. Februar 2011 das „Gesamtkunstwerk Expressionismus“. Die erfolgreich laufende Schau präsentiert Mehrfachbegabungen und Wechselbeziehungen in den Jahren 1910 bis 1925. Vom 27. März bis 24. Juli 2011 steht „Serious Games“ auf dem Programm, eine internationale Themenschau mit 22 Künstlerpositionen von der Malerei über die Computeranimation bis zum Bildteppich zu dem Themenkomplex „KriegMedienKunst“, ausgehend von Videoarbeiten des Wilhelm-Loth-Preisträgers 2009 Harun Farocki.
Zum 20-jährigen Bestehen des Klosters Lorsch als Unesco- Weltkulturerbe ist in dem Museumszentrum vom 28. Mai 2011 bis 29. Januar 2012 die Sonderausstellung „Kloster Lorsch. Vom Reichskloster Karls des Großen zum Weltkulturerbe der Menschheit“ zu sehen.