Was aber nicht heißt, dass ihn nicht auch so manche Schwierigkeiten und Probleme ereilen. So wie jetzt gerade auf Mallorca. Dorthin war er zu einem Trainingslager aufgebrochen, um sich für die großen geplanten Ereignisse in diesem Jahr in Schwung zu bringen.
Und so fand er dort beste Trainingsbedingungen vor, bis die Corona-Krise auch ihn erwischte, als Spanien seine Quarantänemaßnahmen erließ. „Da mussten wir gucken, dass wir innerhalb von zwei Tagen schnell wegkommen“, erzählt er. Das gelang, wenn auch mit einiger Mühe und noch mehr Umständen. Mit Ach und Krach fand er noch einen neuen Heimflug, wenn auch nur über Berlin zurück nach Köln, wo bei der Ankunft dann allerdings das Gepäck fehlte. Darunter nicht nur die Wäsche, sondern auch das Rad. Auf seinem Niveau mehr eine Rennmaschine, sensibel und vor allem nicht billig. Nach zwei Tagen dann das große Aufatmen, als alles mit Verspätung doch noch eintraf.
Womit er sein Training in hiesigen Gefilden fortsetzen konnte. Die Frage für ihn lautet nur: „Wofür trainiere ich?“ Die ersten beiden geplanten Wettkämpfe sind bereits abgesagt worden, der Tauris Triathlon in Mülheim-Kärlich und ein 70.3-Triathlon (1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen) in Aix-en-Provence (Frankreich).
Es sollten Wettbewerbe zum Warmwerden sein, peilt der 28-Jährige doch in diesem Jahr die Langdistanz an, den Ironman über von 3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und einen Marathonlauf über 42,195 km. Diese Distanz hat er schon dreimal in Angriff genommen, das erste Mal 2018 in Barcelona, wo er unter rund 2500 Teilnehmern 16. wurde, und 2019 in Hamburg (Sechster unter rund 2000 Startern) und Florida, wo ihn als Sechstplatziertem auf der Radstrecke ein Platten bremste.
Die Leidenschaft für diese Strecke war geweckt, und so hat er für dieses Jahr sogar die Qualifikation für den legendären Ironman auf Hawaii ins Visier genommen. Das Ticket dafür lösen will Breuer beim Ironman in Frankfurt am 28. Juni. Aber ob der tatsächlich stattfindet?
„Ich fürchte fast, nein“, sagt Breuer, der aber trotzdem sein Trainingspensum dafür aufrechterhält. Bis auf das Schwimmen. Die Bäder sind derzeit geschlossen, weshalb sich Breuer eben ersatzweise mit Zugseilen sowie speziellen Kraftübungen für die Schwimm-Muskulatur behilft.
„Aber das ist natürlich nicht das Gleiche, das wird man später merken“, bedauert er, wobei er sich damit trösten kann, „dass es den anderen ja auch nicht anders ergeht“. Laufen und Radfahren hingegen kann er nach Trainingsplan abspulen. Und bei gutem Wetter wie noch in der vergangenen Woche mache die Sache dann auch richtig Spaß. Der nimmt aber bei niedrigen Temperaturen wie jetzt gerade natürlich auch wieder schnell um ein gutes Stück ab.
Und wenn dann tatsächlich in absehbarer Zeit die Absage vom Wettkampf in Frankfurt hereinflattert? Dann wäre jedenfalls auch die erträumte Hawaii-Teilnahme dahin, gibt es bis Oktober doch keine Gelegenheit mehr, sich dafür noch zu qualifizieren. Bliebe also nur noch die Hoffnung auf einen Wettkampf woanders im Herbst. Aber vor allem die Vorfreude auf den Nachwuchs. Breuer und seine Frau erwarten im Sommer ein Kind.