Koblenz – Was? Das soll es schon gewesen sein? Der Blick auf die Uhr verrät: Tatsächlich: Der Auftritt von Comedian Atze Schröder in der Koblenzer Sporthalle Oberwerth hat wirklich mehr als zwei Stunden gedauert. Gefühlt waren es keine 60 Minuten – der Ruhrpott-Proll spulte sein neues Programm „Revolution“ mit einem unglaublichen Tempo ab.
Eine Gagdichte, die seinesgleichen sucht, bietet Schröder den mehr als 2000 Besuchern, die das neue Programm in der wieder einmal ausverkauften Sporthalle feiern. Seit mehr als 15 Jahren im Geschäft beweist Atze, warum er noch immer zur Spitze der deutschen Comedy-Szene gehört und die größten Hallen füllt. Vor aufwendigem Bühnenbild – Höhepunkt ist ein zerstörter Helikopter – erklärt er den Fans diesmal, warum die Republik gleich mehrere Revolutionen braucht. So fehlen in der politischen Landschaft „die richtigen Männer hinter der doppelten Frauen-Power Merkel/Westerwelle“. Ob „Öko-Guantànamo“ Waldorf-Kindergarten, sein Auftritt vor Gericht oder Alkohol in der Gesellschaft – Schröder macht alles zum Thema seiner Sprüche. Dass die teils äußerst derb sind, verwundert echte Fans nicht, „schließlich“, so Schröder zu Beginn des Koblenzer Auftritts, „hat mein letztes Programm ,Mutterschutz' die Altersfreigabe 0 bekommen – das passiert mir nie wieder!“
Wie in jedem Jahr – Atze Schröder ist Dauergast in Koblenz, wo er in der „Blauen Biwel“ die ersten Bühnenauftritte absolvierte – dürfen zum Ende des extrem kurzweiligen Auftritts auch legendäre Sketche nicht fehlen: Und so spielt er, wahrscheinlich zum tausendsten Mal in der langen Laufbahn, zum Schluss noch einmal „Der, der den Hebel nicht zieht“ – und entlässt ein begeistertes Publikum in die Nacht. Denn eines ist sicher: Atze Schröder kommt auch mit dem neuen Programm wieder ans lieb gewonnene Deutsche Eck. Tobias Lui