Mainz – Erstes Vorbereitungsspiel, erste Einsätze im ASC-Trikot, erste Eindrücke: Die Zweitliga-Basketballerinnen des ASC Mainz legten vor eigenem Publikum eine ordentliche Premiere unter Wettkampfbedingungen für die Saison 2012/13 hin. Das Team von Trainer Alexander Schoch unterstrich beim 84:54 (64:42; 44:31; 22:14) im Testspiel gegen Grüner Stern Keltern die bisherige Trainingsarbeit in der Offensive.
Die Mannschaft mit drei neuen Gesichtern, zwei Rückkehrerinnen und bewährten Leistungsträgerinnen will sich künftig im Angriff unberechenbarer als zuletzt zeigen.
Spielerinnen und Trainer waren einverstanden mit dem ersten Auftritt nach dreieinhalbwöchiger Vorbereitung. Der Zweitligist hatte sich bisher im Training auf das eigene Angriffsspiel konzentriert und genau da setzte der Coach auch seine Beurteilung an. „Es war schön zu sehen, dass die Spielerinnen nach anfänglicher Nervosität ihren Weg aufs Feld gefunden haben“, sagte Schoch. Gerade in den ersten zehn Minuten brauchten die Gastgeberinnen um die zurückgekehrten Ur-ASC-lerinnen Maria Neufurth und Dreierschützin Conny Berkhoff ein wenig, um ins Spiel zu finden. Es war die einzige Phase, in der die Gäste aus Keltern über den ein oder anderen Fastbreak die Partie offen gestalten konnten. In der sechsten Minute lag der ASC 10:14 hinten.
Suttington mit schnellen Schritten
Von da an legten die Favoritinnen zu. Nach und nach zogen die ASC-Frauen angeführt von einer schnellen Shanna Suttington im Spielaufbau und Allrounderin Neufurth davon. In der 27. Minute sorgte die US-Amerikanerin für den 20-Punkte-Vorsprung (59:39). Ein Dokument ihrer Stärke: Suttington im Duell mit der gegnerischen Aufbauspielerin, ein flotter Antritt, mit drei, vier schnellen Schritten zieht die 22-Jährige vorbei und punktet. „Shanna war fünf Schritte schneller als die Gegnerinnen und hat Führungsqualitäten gezeigt“, sagte Schoch, der zufrieden war mit dem Debüt der ersten US-Amerikanerin im ASC-Trikot seit vier Jahren.
Apropos Debüt: Auch die beiden neuen Nachwuchsspielerinnen – das zugleich fürs Regionalliga-Team des ASC II vorgesehene Flügelduo aus Bad Kreuznach – überzeugten. Sowohl Astrid Baumgärtner als auch Sunniva Ferri meldeten ihre Ambitionen auf Spielzeit in der Zweiten Liga an. Schoch gab ihnen diese Bühne. Der Mainzer Trainer verteilte die Spielzeit gerecht und testete einige personelle Varianten.
Unbestritten sein dürfte die Qualität, die die Flügel Berkhoff und Neufurth in den Kader bringen. Die beiden Rückkehrerinnen zeigten noch nicht alles, dürften aber davon abgesehen schnell Führungsrollen im Mainzer Kader übernehmen. Gerade Neufurth tat sich als Leaderin in der Vergangenheit nicht immer ganz leicht, „aber man wächst mit seinen Aufgaben“, sagte die 24-Jährige. Auch im Beruf trage sie mittlerweile mehr Verantwortung und die Rolle gefalle ihr. Auch auf dem Feld. Was im Testspiel gegen Grüner Stern zu beobachten war. Neufurth sagte aber auch: „In der Starting Five stehen wir uns in Nichts nach was die Führungsrolle angeht.“
Defensiv noch mit Defiziten
Rhythmus finden, Zusammenspiel verfeinern, Laufwege einstudieren: Die ASC-Frauen ließen phasenweise aufblitzen, dass sie intensiv an der Offense gearbeitet haben. So wie Mitte des Schlussviertels, als Berkhoff, Neufurth, Ferri und Gabriela Jandová nach- und miteinander in Abschluss und Vorbereitung glänzten. Ab sofort macht sich der Nord-Zweitligist bis zum Saisonauftakt am 22. September mit einem Heimspiel gegen den ASV Moabit Berlin an die Verteidigung. Schoch: „Defensiv hatten wir noch Abstimmungsprobleme.“
Katja Puscher