Antrag auf Eigenverwaltung schlägt weiter Wellen
Antrag auf Eigenverwaltung schlägt weiter Wellen: Fries ist auch in Kirn stark betroffen
Party und gute Laune sind das Geschäft von Fries-Party-Chic. Doch derzeit wehen die Vergnügungsfahnen auf Halbmast. Kein Fasching, kein Oktoberfest, stattdessen volle Lager und unklare Zukunft. Die Immobilien, die Fries in Kirn und Hochstetten nutzt, sind weitgehend Familieneigentum. Daher rechnen Insider damit, dass es nach einer Durststrecke wieder weitergeht. Foto: Armin Seibert
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Kirn. Der Antrag auf Eigenverwaltung (das ist kein Insolvenzverfahren) des Unternehmens Fries mit 140 Vollzeitkräften an den Standorten Georg-Weierbach und Kirn schlägt weiter Wellen. Was passiert mit den Waren, was ist mit den zahlreichen festen Mitarbeitern, den Dutzenden Aushilfsjobs von Schülern, Hausfrauen und Studenten? Was geschieht mit den Immobilien?

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Die meisten sind in Kirn (die Werke in der Industriestraße) inzwischen Eigentum der Familie Fries. Hier waren Produktionsstätten von Leder-Müller. Weitere Lager sind im früheren Zebra-Markt in der Binger Landstraße. In Hochstetten-Dhaun gehört das frühere Spar-Zentrallager zu den großen Fries-Immobilien, weitere Lager in der Gemeinde sind gepachtet. All diese Stätten sind voll mit derzeit unverkäuflicher Party-Ware, die glücklicherweise aber nicht leicht verderblich ist.

Erst ging's nur um Fasching, dann kamen Welt- und Europameisterschaften oder Oktoberfeste hinzu – eben alles, was durch Corona bedingt derzeit daniederliegt. Wie könnte man seitens der Stadt Kirn dem Unternehmen helfen?

Eine Kleinstadt, die selbst „nichts draufhat“, wie es Stadtbürgermeister Frank Ensminger unverblümt ausdrückt, könne nur hoffen, dass sich die Lage durch einen verfügbaren Impfstoff bald normalisiert, das Leben wieder in Gang kommt. Und darauf hoffen, dass sich eventuelle Vermieter kulant gegenüber Fries zeigen. Ein Oktoberfest oder eine Halloween-Party für Fries komme einerseits nicht in Betracht, sei im Übrigen auch keine große Hilfe für das global vernetzte Unternehmen.

Was die „Normalisierung des öffentlichen Lebens“ anbetrifft, etwa mit der Ausrichtung des Weihnachtsmarktes, mache man sich permanent Gedanken, sagt Ensminger. So wie der monatliche Krammarkt könnte ein Weihnachtsmarkt auf dem Kiesel-Parkplatz stattfinden. Mit Ein- und Ausgängen und vorgegebenen Laufwegen, nach außen abgrenzbar. as