Finthen
Altreifen im Lennebergwald: Umweltbehörde ermittelt

Die Altreifen sind zwar keine unmittelbare Gefahr für die Umwelt, im Naturschutzgebiet Lennebergwald haben sie trotzdem nichts zu suchen.

Bernd Eßling

Finthen - Wieder entdeckt ein Spaziergänger eine ganze Lkw-Ladung alter Autoreifen im Naturschutzgebiet Lennebergwald. Schätzungsweise 250 Stück. So eine Menge lädt kein Privatmann mal eben bei Nacht und Nebel aus dem Pkw.

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Finthen – Wieder entdeckt ein Spaziergänger eine ganze Lkw-Ladung alter Autoreifen im Naturschutzgebiet Lennebergwald. Schätzungsweise 250 Stück. So eine Menge lädt kein Privatmann mal eben bei Nacht und Nebel aus dem Pkw.

Das ist illegale Müllentsorgung, und zwar gewerblich. Erst kürzlich war Förster Stefan Dorschel auf einen Haufen Alt-Pneus in der Budenheimer Gemarkung des Lennebergwalds gestoßen.

Diesmal liegen sie zwischen Römerquelle und Schloss Waldthausen, nach der Brücke über die Autobahn links, wo der Kübeldienst Walter seine Kübel lagert. „Die liegen schon seit Wochen da“, berichtet Walter-Inhaberin Irma Stoffel. „Wir haben das der Polizei gemeldet, aber bisher ist nichts passiert.“ Auch Ortsvorsteher Herbert Schäfer ist empört. „Ich verurteile das aufs Schärfste. Das ist kein Kavaliersdelikt.“ Laut Polizeisprecherin Heidi Nägel ist die Polizei nicht zuständig, nimmt Anzeigen aber auf und gibt sie ans Umweltamt weiter. „Die Polizei wird aktiv, wenn es sich um Umweltgefährdung handelt.“

Alte Autoreifen gefährden aber niemanden, es sei somit „nur“ um illegale Müllablagerung – also eine Ordnungswidrigkeit. Stadtsprecherin Ellen König: „Der Unteren Abfallbehörde beim Umweltamt ist der Fall bekannt, und es wird derzeit intensiv ermittelt.“ Dass sich solche Vorfälle häufen, kann die Verwaltung nicht bestätigen. König: „Es ist seit acht Jahren der erste Fall dieser Art.“ Man gehe davon aus, dass es sich bei den beiden Reifenhaufen um denselben Verursacher handelt. Wenn er bekannt ist, kann er seine Altreifen wieder einsammeln, nicht ohne vorher noch ein ordentliches Bußgeld abzudrücken.

Jochen Dietz