Verbandsliga – Die eine Serie riss, die andere hielt. Nach vier Zu-Null-Siegen in Folge in der Fußball-Verbandsliga kassierte der SV Alemannia Waldalgesheim wieder einmal ein Gegentor. Der fünfte Dreier in Serie durfte trotzdem bejubelt werden. Mit 2:1 (1:0) gewann der Oberliga-Absteiger beim FV Dudenhofen.
Die Waldalgesheimer siegten über 90 Minuten gesehen verdient. „Die zweite Hälfte separat betrachtet, hätte ich aber auch mit einem 1:1 leben können“, sagte SVA-Trainer André Weingärtner. Er bezeichnete den Erfolg als extrem wichtig, „weil ich glaube, dass in Dudenhofen in dieser Saison nicht viele Teams gewinnen werden“.
In der 17. Minute gingen die Gäste mit einer einstudierten Eckball-Variante in Führung. Oliver Hoch flankte. Marcel Fennel lief ein und köpfte das Leder in die Maschen. Nur wenige Sekunden später folgte die nächste personelle Hiobsbotschaft für die Waldalgesheimer. Axel Neumann, der von der Außenbahn in die Zentrale gerückt war, um den am Rücken verletzten Patrick Walter zu ersetzen, fiel mit einer Zerrung im Oberschenkel aus. Antonio Serratore kam aufs Spielfeld und machte seine Sache fortan auf der Sechser-Position ordentlich. Bis zum Pausenpfiff hätten die Waldalgesheimer ihre Überlegenheit durch Arlind Mulaj oder Niklas Schneider weiter in Zählbares ummünzen können. Weingärtner: „Zum Wechsel hätten wir 2:0 führen müssen und 3:0 führen können. Dann wäre die Partie entschieden gewesen.“
So aber kamen die Dudenhofener sehr aggressiv aus der Kabine und vor allem ins Spiel zurück. Nach 52 Minuten erzielten sie auch das 1:1. „Die Entstehungsgeschichte hat mich sehr geärgert, weil sie vollkommen untypisch für uns ist“, erklärte Weingärtner. Ausgangspunkt war ein eigener Eckball. Erneut fand die Flanke Fennel, der wie geplant ablegte. „Aber der Spieler, der bei dieser Variante den Ball nur noch über die Linie hätte drücken müssen, hat nicht dort gestanden, wo er stehen sollte“, haderte Weingärtner. Aus dem abgefangenen Ball entstand ein Dudenhofener Konter, und zwei verlorene Zweikämpfe später konnte Marius Wittemann den Ausgleich herstellen. Nun stand die Partie auf der Kippe, die Hausherren hatten gar mehr Spielanteile. Doch genau in die Drangphase hinein schickte Lars Weingärtner Oliver Hoch auf den Weg (71.). Der umdribbelte zwei Gegenspieler und versenkte zum 2:1. Anschließend sah jeder FV-Ballbesitz so aus: weit und hoch in den Waldalgesheimer Strafraum. Doch die Alemannen stemmten sich der Pfälzer Brechstange entgegen, speziell Fennel überragte im Kopfballspiel. „Das war ein Big Point“, freute sich Weingärtner. Ein interessanter Satz folgte: „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft.“ Zur Erinnerung: Vor fünf Wochen, nach dem 1:5 über die SG Rieschweiler, hatte Weingärtner die Mannschaft noch gerügt und die Zügel angezogen. Der Coach zufrieden: „Es war klar, dass wir bessere Ergebnisse haben werden, wenn wir in unseren Rhythmus finden. Das ist nun der Fall.“ Fünf Spiele, fünf Siege – das klingt nach einem Sieges-Rhythmus. olp
SVA Waldalgesheim: Schotte – Pauer, Fennel, Kranz, Baumann – L. Weingärtner, Neumann (21. Serratore) – Grau (80. Stipp), Mulaj, Hoch – Schneider (90. Azzaoui).
So geht's weiter: am Sonntag, 15 Uhr, gegen TSG Kaiserslautern.