Regionalsport - Klasse 1 - Oberliga
Alemannen beenden Negativserie

Gestoppt: Rouven Weber, der Spielführer der SV Elversberg II, grätscht Philipp Schrimb (grünes Trikot) den Ball vom Fuß. Schrimb nahm es als einziger Stürmer mit den Verteidigern der Saarländer auf und hatte mit seinen zwei Toren maßgeblichen Anteil am 3:1-Erfolg seiner Alemannen. Foto: Klaus Castor

Klaus Castor

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Oberliga Südwest – Philipp Schrimb machte am Ende nur ein gläserner Riese zu schaffen. Vorher glänzte der kleine Stürmer des Fußball-Oberligisten SV Alemannia Waldalgesheim gegen die Abwehrkolosse der SV Elversberg II und steuerte zwei Treffer zum 3:1-Heimerfolg der Alemannen bei. Nach dieser hervorragenden Leistung drückte ihm ein jubelnder Fan ein 1,30 Meter großes Bierglas in die Hand. Doch obwohl er das Gefäß nur um geschätzte 30 Zentimeter überragt, meisterte er auch diese Aufgabe bravourös.

Sein Trainer André Weingärtner war nach der Partie mehr als erleichtert. Schließlich hatte seine Mannschaft zuvor sechs Spiele in Serie ohne einen Sieg beendet. „Wir brauchten das Erfolgserlebnis und haben es bekommen“, sagte er, „unterm Strich zählt nur der Dreier.“ Die Art und Weise wie sein Team ihn erspielt hat, dürfte den Übungsleiter der Grün-Weißen allerdings keineswegs stören. Gäste-Coach Jens Kiefer beschrieb die Spielweise treffend: „Aggressiv, kreativ und letztlich eiskalt.“

Das galt vor allem für Schrimb. Nach einem Ballgewinn von Jörg Cevirmeci setzte der zum Solo an. Er umkurvte den SV-Innenverteidiger Emre Anuk elegant und jagte die Kugel flach ins Toreck (61.). Nur vier Minuten später legte mit Christian Klöckner ein Innenverteidiger nach. In Folge eines Freistoßes verließ Gäste-Torsteher Tobias Rott sein Gehäuse und konnte den hohen Ball nicht sichern. Das Leder fiel Klöckner vor die Füße. Der staubte ab und schob es ins verlassene Tor.

Wenig später lief Klöckners Trainer an der Seitenlinie zur Höchstform auf. „Jeder Ball, jede Aktion ist jetzt unsere“, brüllte Weingärtner durchs Stadion. Seine Spieler setzten die Vorgabe exakt sieben Minuten lang um. Dann ging eine Aktion klar an die Gäste. Anuk stieg nach einer Ecke von Sebastian Holzer höher als alle anderen und nickte ein. „Danach hatte ich das Gefühl, dass unsere langen Bälle etwas bringen können“, beschrieb Kiefer seine Hoffnungen. Sie erwiesen sich aber vor allem wegen Schrimb als unberechtigt.

Zunächst stibitzte er dem letzten Mann der Saarländer den Ball und legte ihn am Keeper vorbei auf den eingewechselten Maximilian Junk. Junk zeigte aber Nerven und jagte den Ball über die Latte des verwaisten Kastens (85.). Kurz darauf bekam er von Schrimb Anschauungsunterricht. Aus einer ähnlichen Situation erzielte der gekonnt den 3:1-Endstand (90.+1).

SVA Waldalgesheim: Selig – Kraft, Klöckner, Fennel (24. Pauer), Cevirmeci – Neumann (78. Fischer), Walther, Weingärtner, Hoch – Koslowski (87. Junk) – Schrimb.

So geht's weiter: am Samstag, 14.30 Uhr, bei der SG Betzdorf.