Leichtathletik – Bei der Vorstellung der Favoriten liefen Fekru Jebesa und Homiyu Tesfaye einträchtig nebeneinander zum Start. Meist zusammen rannten die beiden aus Äthiopien stammenden Spitzenläufer auch die fünf Kilometer durch Zell. Und das in einem Tempo, das selbst Hermann Richard staunen ließ. „Zum Kuxborn hoch mit 22 km/h und runter mit 27, so etwas habe ich noch nicht erlebt“, sagte der Zeller. „Heizer“, wie Hermann Richard meist nur genannt wird, sorgte auf seinem Mountainbike dafür, dass die Führenden gut durchkamen – und war so schnell mit seiner Arbeit fertig wie noch nie.
Nach 14:16 Minuten stoppte die Uhr für den Jugend-Olympia-Silbermedaillengewinner Jebesa. Das dürfte die beste Zeit sein, die in diesem Jahr bei einem Fünf-Kilometer-Straßenlauf in Deutschland erzielt wurde. Der ebenfalls erst 19 Jahre alte Tesfaye blieb in 14:35 Minuten aber ebenfalls noch sechs Sekunden unter der alten Bestmarke. Mit dem Kenianer Dickson Kimeli (14:56) lief noch ein dritter Läufer unter 15 Minuten.
„Ich bin diesmal zwar nur Vierter, aber eine halbe Minute schneller gelaufen als letztes Jahr“, freute sich der deutsche U 23-Meister Nico Sonnenberg über 15:08 Minuten. „Die Europameisterschaft im Crosslauf hat mir doch noch in den Beinen gesteckt. Auf den ersten Runden hat es riesig Spaß gemacht mit Fekru und Homiyu mitzulaufen, aber dann ging irgendwann nichts mehr“, sagte der sechstschnellste deutsche 5000-Meter-Läufer des Jahres.
Sonnenberg ließ aber den Vorjahreszweiten Pol Mellina (15:10) diesmal hinter sich. „Beim ersten Kilometer in 2:57 Minuten habe ich noch gedacht: Das geht ja. Aber dann haben die vorne richtig Gas gegeben“, sagte der luxemburgische Meister. Sogar der Sechsplatzierte Christian Schmitz (LG Maifeld-Pellenz) blieb in 15:22 Minuten nur zwei Sekunden über der Vorjahressiegerzeit.
13 Läufer blieben unter der 16-Minuten-Marke. Einer von ihnen war Moritz Beinlich. Der 16-jährige aus Kaisersesch, der für die LG Rhein-Wied startet, überholte zum Schluss den ehemaligen belgischen Vizemeister Roger Königs. „Ich bin zufrieden“, sagte Beinlich über seine Zeit von 15:52 Minuten. Nach einigen Regenschauern am Vormittag war das Pflaster noch oft nass. „In den Kurven war es ganz schön rutschig“, so der Jugend-DM-Neunte.
Kurzfristig entschied sich Vorjahressiegerin Ferahiwat Gamachu für einen Start. „Weil ich wusste, was auf mich zukommt, konnte ich mir das Rennen gut einteilen“, sagte die 31-Jährige, die in 18:07 Minuten wieder gewann. „Ich habe mir gedacht, wenn du schon so lange gekämpft hast, dann kannst du dich auch zum Schluss noch ein bisschen quälen“, erzählte Linda Betzler (18:09), wie sie Lisa Jaschke (Bonn/18:13) den zweiten Platz auf den letzten Metern abluchste.
Start-Ziel-Siege gab es in den Rennen der Nachwuchssportler und dem Staffellauf. Das „Texelaner“ genannte Team aus dem nordrhein-westfälischen Sonsbeck lief die vier großen Adventslaufrunden in 10:22 Minuten. Der Zweikampf um den Wanderpokal für das schnellste Cochem-Zeller Team wurde bis auf den Zielstrich geführt. Nur dank eines hauchdünnen Vorsprungs übergab Schirmherr Landrat Manfred Schnur den Lokalmatadoren der Staffel „Fantastic Four“ die Trophäe. Die Jugendlichen der LG HSC Gamlen-RSC Untermosel hatten weniger als eine Sekunde Rückstand.
Im 1050-Meter-Lauf der unter 16-Jährigen landete der Greimersburger Yannick Pütz vom TuS Kaisersesch einen beeindruckenden Start-Ziel-Sieg. Bei den unter Zwölfjährigen siegte mit Eva-Lotte Müller aus Bullay erstmals ein Mädchen im Gesamteinlauf.
Von unserem Mitarbeiter
Holger Teusch