Regionalsport - Klasse 2 - Verbandsliga SW-Rheinlandliga
Adams sieht SG Bad Breisig auf Augenhöhe

Hoch her ging es am 1. September 2012 vor allem vor dem Tor der SG Bad Breisig (blaue Trikots). In den letzten 30 Minuten des Derbys gelangen Burgbrohl (hier mit Stefan Krämer in Lauerstellung) noch fünf Treffer, am Ende siegte die SpVgg mit 6:0. Foto: Vollrath

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M Burgbrohl/Bad Breisig. Die Ereignisse am 1. September 2012 hat Thomas Remark noch längst nicht vergessen. Noch heute kann der Trainer des Fußball-Rheinlandligisten SG Bad Breisig den Verlauf des Derbys bei der SpVgg Burgbrohl fast minutiös nacherzählen. Am Ende stand für den Ex-Profi und sein Team eine bittere 0:6-Niederlage zu Buche, auch wenn die SG Bad Breisig zuvor zumindest eine knappe Stunde mitgehalten hatte. Am Sonntag (14.30 Uhr) steht das Rückspiel im Bad Breisiger Rheintalstadion an, die Rollen sind bereits verteilt.

„Wir haben gegen den Spitzenreiter rein gar nichts zu verlieren, wir sind natürlich der Außenseiter“, sagt Remark. Burgbrohls Trainer Klaus Adams will vor der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte – mehr als ein Jahrzehnt stand Adams in Bad Breisiger Diensten – dann auch gar nicht großartig tiefstapeln: „Rein tabellarisch nehmen wir die Favoritenrolle selbstverständlich an.“ Aber: „Wir haben keine gute Wintervorbereitung gehabt, Bad Breisig ist bereits im Rhythmus und stärker als im vergangenen Jahr. Ich sehe beide Mannschaften auf Augenhöhe.“

Während Burgbrohl noch kein Pflichtspiel im Kalenderjahr 2013 austragen konnte, hat sich Bad Breisig durch den souveränen 2:0-Heimsieg gegen die SG Mülheim-Kärlich bereits viel Selbstvertrauen geholt. Aus dem einstigen Abstiegskandidaten ist ein Bewerber für das obere Tabellenmittelfeld geworden. Dazu kam am vergangenen Wochenende ein respektables 0:1 im Testspiel gegen den Oberligisten SV Roßbach/Verscheid – Remark sieht sein Team gewappnet: „Körperlich sind wir gut beieinander, gegen Mülheim und Roßbach haben wir gut gespielt. So soll es weitergehen.“

Wenn Remark von der SpVgg Burgbrohl spricht, ist die Hochachtung indes spürbar: „Das Torverhältnis von Burgbrohl ist so, wie es sich ein Trainer wünscht. Sie lassen hinten wenig zu, haben eine homogene Mannschaft und Spieler, die mit ihrer individuellen Klasse ein Spiel allein entscheiden können.“

Eine Wende im Titelkampf erwartet Remark nicht mehr: „Burgbrohl wird Meister, da lege ich mich fest. Sie haben bis zuletzt konstant gespielt und erst einmal verloren. Dazu sind die Verfolger nicht stabil genug. Welche Qualität der Kader hat, zeigt sich auch an der Tatsache, dass mein Kollege im Winter keine neuen Spieler geholt hat.“

Remark musste dagegen nachbessern. Aycut Acar ist vom Bonner SC zurückgekehrt und hat sich ebenso ins Offensivspiel eingefunden wie der wiedergenesene Alper Dogan.

Und Bad Breisigs Coach hat noch einen interessanten Neuzugang in der Hinterhand. Giovani Lubeki, in der Winterpause vom Rheinlandliga-Schlusslicht VfB Linz gekommen und immerhin kongolesischer U 20-Nationalspieler, scharrt nach vierwöchiger Verletzungspause mit den Hufen. Remark: „Er ist technisch gut, schnell und aggressiv. Er könnte mir am Sonntag die Möglichkeit geben, mit einer Einwechslung neue Impulse zu setzen.“ Das gilt auch für Mete Begen, der nach seiner Verletzungspause in die Stammelf zurückdrängt.

Auf Burgbrohler Seite fehlen Ivan Bossauer (verletzt) und Tim Herschbach (krank). Sebastian Lauermann weist nach seinem Urlaub noch Trainingsrückstand auf. „Im vergangenen Jahr konnten wir Ausfälle kompensieren. Ich hoffe, dass uns das auch in Bad Breisig gelingt“, sagt Burgbrohls Trainer Adams. „Ein so deutliches Ergebnis wie im Hinspiel gibt es aber auf keinen Fall.“ Und vielleicht kann sein Kollege Remark die schlechten Erinnerungen an den 1. September 2012 am Sonntagabend ja sogar endgültig abhaken.

Von unserem Redakteur

Martin Wiech