Kassel
Achter Platz: Beinlich erfüllt sich DM-Traum

Ganz starker Auftritt bei der DM in Kassel: Moritz Beinlich (Mitte) lief über 1500 Meter auf den achten Platz und gehört damit auf dieser Strecke nun zu den besten deutschen Mittelstrecklern. Foto: Wolfgang Birkenstock

Wolfgang Birkens

Kassel. Gute Zeiten zu laufen, ist das eine. Bei Meisterschaften mit Vor- und Endlauf zu bestehen, eine andere. Moritz Beinlich hat bei seinen ersten nationalen Titelkämpfen in der Aktivenklasse in Kassel gezeigt, dass er beides kann. Aber auch wenn er als DM-Achter über 1500 Meter jetzt zu den besten deutschen Mittelstrecklern zählt, will er sich wieder auf die 5000 Meter wagen.

Kassel. Gute Zeiten zu laufen, ist das eine. Bei Meisterschaften mit Vor- und Endlauf zu bestehen, eine andere. Moritz Beinlich hat bei seinen ersten nationalen Titelkämpfen in der Aktivenklasse in Kassel gezeigt, dass er beides kann. Aber auch wenn er als DM-Achter über 1500 Meter jetzt zu den besten deutschen Mittelstrecklern zählt, will er sich wieder auf die 5000 Meter wagen.

„Es war so, wie ich es mir erträumt habe“, sagte Beinlich über das DM-Wochenende in Kassel. Am Samstag qualifizierte er sich als Fünfter des zweiten Vorlaufs in 3:48,21 Minuten (dem bis dato zweitschnellsten 1500-Meter-Lauf seiner Karriere) fürs Finale. Im Endlauf belegte er den achten Platz. In 3:45,87 Minuten blieb er nur 0,32 Sekunden über Anfang Juni aufgestellten persönlichen Bestzeit. Deutscher Meister wurde nicht der WM-Fünfte Homiyu Tesfaye, sondern Timo Benitz (LG Nordschwarzwald/3:40,28), er überspurtete den Frankfurter (3:40,67). Nichtsdestotrotz: Tesfaye sorgte auf den ersten beiden Runden (400 Meter: 58,65 Sekunden, 800 Meter: 1:58,27 Minuten) dafür, dass das Rennen flott wurde. „Das Finale war erstaunlich gleichmäßig und schnell“, freute sich Beinlich.

Mit der Finalteilnahme hatte sich der Kaisersescher, der für die LG Rhein-Wied startet, sein Soll bereits erfüllt. Die Gefahr, dass die Spannung bei der Kür abfallen würde, bestand bei Beinlich aber nicht. Dieses Szenario habe er schon einige Male geprobt. So beispielsweise nach seinem Bestzeitrennen, als er am Tag darauf noch Tempo für die nationale Elite machte. Oder vor einem Jahr bei den deutschen Jugendmeisterschaften: Freitagabends wurde er nationaler Nachwuchsmeister über 5000 Meter. Samstags folgte der 1500-Meter-Vorlauf und sonntags der 1500-Meter-Endlauf – und der Vizemeistertitel. „Von daher bin ich das gewöhnt und habe im Vergleich zu anderen mehr Stehvermögen“, sagt Beinlich, der seine Zeiten demnächst weiter verbessern will, auch über 5000 Meter.

Anders als Beinlich musste Helena Haag DM-Erfahrungen sammeln. Mit der 4x400-Meter-Jugendstaffel der LG Bernkastel-Wittlich (Haags Verein TSV Bullay-Alf gehört zu der Startgemeinschaft) schied die mit 15 Jahren jüngste DM-Starterin im Vorlauf (siebter Platz) aus. Das war zu erwarten gewesen. Doch LG-Sportwart Wolfgang Baum hatte auf eine zeitliche Verbesserung gehofft. Aber das Quartett war in 4:14,99 Minuten fünf Sekunden langsamer als bei der DM-Qualifikation. Die jungen Läuferinnen seien im ungewohnten Rahmen vor 17 000 Zuschauern etwas verkrampft gewesen, vermutete Haags Trainer Daniel Steup. teu