Regionalsport Mitte - Klasse 1 - Kreisligen Hunrück/Mosel
A-Klasse: Sohren kommt Ruof spanisch vor

Lange Zeit sah es nach einem klaren Auftaktsieg für die SG Soonwald/Simmern (in Grau-Schwarz, am Ball Peter Müller) gegen den SV Niederburg aus (rechts Sebastian Davids). Doch der Bezirksliga-Absteiger schaffte das Kunststück, beim 3:3 eine 3:0-Führung zu verspielen. Foto: B&P Schmitt

B&P Schmitt

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Kreisliga a Hunsrück/Mosel – Der erste Spieltag der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel im Überblick:

SG Sohren/Niedersohren/Büchenbeuren – SG Urbar/Biebernheim/Perscheid 3:1 (1:1). „Ich war begeistert von dem Kurzpassspiel, das war fast spanisch“, lobte Urbars Trainer Gernot Ruof in höchsten Tönen nicht seine eigene Mannschaft, sondern den Gegner. Urbar war über die 90 Minuten deutlich unterlegen, dennoch war Ruof mit dem ersten Auftritt in der A-Klasse nicht unzufrieden: „Wir haben uns teuer verkauft, jeder hat alles gegeben.“ Trotz der frühen Führung war seine Mannschaft chancenlos: „Wir haben von Anfang an gemerkt, dass hier nichts zu holen ist, die Niederlage hätte höher ausfallen können. Wenn nichts passiert, haben wir gegen den neuen Meister gespielt.“ Bei Sohren passiert aber derzeit einiges, denn das ohnehin schon große Lazarett vergrößerte sich nach 30 Minuten weiter. Nach einem Schlag auf das Augenlied von Alexander Schell platzte dieses auf, Schell musste ausgewechselt werden. Ansonsten sah Sohrens Coach Ulli Weckmann noch viel Stückwerk, aber auch einen ungefährdeten Sieg: „Urbar hat nur ein Mal aufs Tor geschossen.“

SSV Ellenz-Poltersdorf – SG Bremm 1:1 (0:1). Keinen Sieger sahen die rund 350 Zuschauer im Mosel-Derby: In der ersten Hälfte waren die Gäste besser im Spiel und gingen folgerichtig in Führung. Kurz nach dem Wechsel glichen die Gastgeber aus, dennoch war Bremm dem Siegtreffer auch in der zweiten Halbzeit näher als der SSV. Die Einwechslung von Daniel Vanzetta brachte noch Gefahr für das Bremmer Tor, auf der Gegenseite hatte Joker Christian Liel gleich mehrfach die Chance, das Spiel zu entscheiden. Mit dem ersten Auftritt seiner neuen Mannschaft war SSV-Coach Ralf Oster einverstanden: „In der ersten Halbzeit war Bremm stärker, wir waren zu nervös und hatten viele leichte Ballverluste. Auf Grund der zweiten Halbzeit geht das Ergebnis aber in Ordnung.“ Gästetrainer Ramazan Önüt trauerte „zwei verlorenen Punkten“ nach: „Wir müssen nach der ersten Halbzeit 3:0 führen, da hätte das Spiel entschieden sein müssen. Wir waren klar besser.“

TSV Emmelshausen II – SG Moselkern/Müden 3:1 (1:1). Der neue Emmelshausener Spielertrainer Dennis Flosdorff war sehr zufrieden mit seiner Mannschaft. „Wir haben früh Druck erzeugt und hätten früh in Führung gehen müssen“, meinte Flosdorff. In der 20. Minute fiel dann das 1:0 der Gastgeber, die kurz vor der Pause egalisiert wurde. „Wir konnten das Tempo hochhalten und waren in der zweiten Halbzeit an Kraft und Fitness überlegen.“ Einziger Wermutstropfen beim TSV: Timucin Uzun verletzte sich. Auf Moselkerner Seite machte sich die unzureichende Vorbereitung während der zweiten Halbzeit bemerkbar: „Die ersten 20 Minuten haben wir noch gut gestanden, Emmelshausen hatte keine zwingende Chance. Nach den Gegentoren können wir nicht mehr nachlegen. Die personelle Situation ist unbefriedigend, da müssen wir uns was einfallen lassen“, sagt Moselkerns Spielertrainer Martin Zacharias.

SG Vordereifel – FC Karbach II 4:5 (1:1). Einen kuriosen Spielverlauf sahen die Zuschauer in der Eifel: Zweimal lag Vordereifel in Führung, die Karbacher Reserve glich immer wieder aus, um dann in der zweiten Halbzeit innerhalb von zehn Minuten auf 5:2 davonzuziehen. Vordereifel bewies Moral und kam durch den dritten Treffer von Matthias Tutas und den des eingewechselten Patrick Stein noch mal heran. Zu einem Punktgewinn reichte es aber nicht mehr, auch weil Vordereifel in der Schlussphase noch an Pfosten und Latte scheiterte. „Wir wurden für unsere Mühe leider nicht belohnt, haben aber nicht aufgegeben. In der ersten Halbzeit hatte Karbach ein deutliches Übergewicht an Chancen, die letzten 20 Minuten waren uns“, resümierte SG-Coach Lothar Schenk. Bitter: Christoph Hoffmann und Algine Williams mussten verletzungsbedingt raus. „Wir haben den Gegner zwar immer wieder zum Tore schießen eingeladen, haben aber zweimal den Ausgleich gemacht“, war Karbachs Spielertrainer Reyad David mit dem Ergebnis zufrieden.

SG Ehrbachtal Ney – SG Boppard/Bad Salzig 2:1 (1:0). Trotz schwieriger Vorbereitung gewann Ehrbachtal das erste Heimspiel. Ehrbachtals Übungsleiter Stephan Pohlers sah einen glücklichen, aber am Ende doch verdienten Heimsieg: „Wir haben es verpasst, vorher das 3:0 oder 3:1 zu machen. Boppard hat uns alles abverlangt, unsere konditionellen Mängel wurden ab der 60. Minute sichtbar.“ Sein Gegenüber Gerrie Schoonewille wollte seiner Mannschaft trotz der Auftaktniederlage keinen Vorwurf machen, sondern haderte mit dem Unparteiischen: „Er hat uns alles abgepfiffen, das kann ich gar nicht alles aufzählen, was er da abgepfiffen hat. Am Ende wäre ein Unentschieden gerecht gewesen.“

SG Soonwald/Simmern – SV Niederburg 3:3 (2:0). Kurioser Spielverlauf in Simmern: Rund 70 Minuten hatte der Bezirksliga-Absteiger fast alles im Griff und führte mit 3:0, dann starteten die Niederburger die Aufholjagd, die mit einem Punkt belohnt wurde. Dementsprechend waren die Gefühlslagen beider Trainer nach Abpfiff. „60 Minuten war ich sehr zufrieden, nach dem 3:1 haben wir den Faden verloren. Aus der letzten halben Stunde können wir viel lernen“, meinte SG-Spielertrainer Jan Wächter, der selbst traf. Auf der anderen Seite war Andreas Auler glücklich: „Wir haben die letzten fünf Auswärtsspiele verloren. In der ersten Halbzeit war Soonwald klar besser. Wir waren in der zweiten Halbzeit aber in der Lage, noch nachzulegen und haben eine tolle Moral bewiesen“, jubelte Auler.

TuS Kirchberg – SV Oberwesel 1:1 (0:1). Leistungsgerecht trennten sich Kirchberg und Oberwesel. Die erste Halbzeit ging an die Gäste, die verdient mit 1:0 führten, nach dem Seitenwechsel wurde Kirchberg dominanter und glich folgerichtig aus. Kurz vor Abpfiff hatten beide Mannschaften noch gute Gelegenheiten, das Spiel zu ihren Gunsten zu entscheiden. „Aufgrund der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, da hat die Mannschaft gut reagiert. Wir haben die Räume enger gemacht, das Spiel nach vorne schneller gemacht“, erläuterte TuS-Trainer Peter Aßmann. Christoph Braun war mit dem Ergebnis in seinem ersten Spiel als SVO-Spielertrainer nur bedingt zufrieden: „Wir müssen vorher den Sack zumachen.“ Peter Stoffels