Regionalsport Mitte - Klasse 1 - Kreisligen Hunrück/Mosel
A-Klasse: Schlusslicht Unterkülztal blamiert Spitzenreiter Sohren

Matchwinner Hanifi Agirdogan (links): Der Ehrbachtaler Torjäger überwand beim 4:0-Sieg seiner SG den Cochemer Torwart Tim Scherrer gleich dreimal und erhöhte sein Trefferkonto auf 13. Foto: Verena Schmidt

Verena Schmidt

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Kreisliga A Hunsrück/Mosel – Am 19. Spieltag der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel gelang der SG Unterkülztal eine Sensation. Der bis dahin sieglose Tabellenletzte schlug den Tabellenführer Sohren und feierte den ersten Saisonsieg. Sohrens Verfolger gaben sich keine Blöße und machten damit die A-Klasse auch für das neue Jahr spannend. Die Partie SG Vordereifel gegen Spvgg Biebertal wurde abgesagt.

SG Unterkülztal – SG Sohren/Niedersohren/Büchenbeuren 1:0 (1:0). Große Überraschung in Neuerkirch: Unterkülztal feierte den ersten Saisonsieg ausgerechnet gegen den Tabellenführer Sohren. SGU-Stürmer Andreas Blatt erzielte bereits nach elf Minuten das Tor des Tages. Sohren übernahm wie erwartet die Spielkontrolle, ließ aber beste Chancen aus und verlor gegen tapfer kämpfende Unterkülztaler. Die Krönung der ausgelassenen Tormöglichkeiten gab es zehn Minuten vor dem Ende. Den ersten Elfmeter schoss Artem Sagel am Tor vorbei, der Schiedsrichter ließ den Strafstoß wiederholen, weil sich Unterkülztals Torhüter Jörg Kilb zu früh bewegte. Kilb wurde zum Matchwinner, denn den zweiten Elfmeter parierte er gegen Andreas Herdt. „Wir hatten Glück, aber das braucht man auch in so einem Spiel. Es haben sich alle zerrissen, acht Mann hatten die Knie offen, bei vielen war die Rückennummer auf dem Trikot nicht mehr zu erkennen“, war Kilb glücklich über den ersten Dreier. Auf der anderen Seite konnte Coach Ulli Weckmann seiner Elf bis auf die Chancenverwertung keinen Vorwurf machen: „Das Tor war wie vernagelt. Wir hatten Pfosten, Latte, es wurde auf der Linie geklärt. Das war verfrühtes Weihnachten für Unterkülztal. Ein Gutes hat es, jetzt weiß jeder, dass wir noch lange nicht durch sind“, sagte Weckmann nach der zweiten Saisonniederlage.

SG Ehrbachtal Ney – SG Cochem/Klotten 4:0 (2:0). Ehrbachtal setzte sich verdient gegen Cochem durch, auch wenn das Ergebnis ein wenig zu hoch ausfiel. In der ersten Halbzeit wussten die Gäste durchaus zu gefallen, zwei der drei Chancen nutzte Ehrbachtal eiskalt zur 2:0-Pausenführung aus. „In der Halbzeit bin ich laut geworden. Wir haben vergessen, Fußball zu spielen und nachzulegen. Mir hat so ein bisschen die Freude am Fußball gefehlt“, gestand Ehrbachtals Trainer Stephan Pohlers. Ganz so negativ sah er das Spiel nach 90 Minuten nicht mehr: „Dieses Mal haben wir aus den Chancen die Tore gemacht, was zählt sind die drei Punkte.“ Gästecoach Andreas Heyl sah in der ersten Halbzeit kaum einen Unterschied zu den Hausherren: „Wir haben gefällig mitgespielt, die letzte Cleverness hat gefehlt. Das 3:0 war der Knackpunkt“, meinte Heyl.

SV Oberwesel – SG Masburg/Düngenheim/Urmersbach 5:1 (3:1). Mit einem ungefährdeten 5:1-Sieg konnte auch Oberwesel den Rückstand zu Tabellenführer Sohren verkleinern. Die ersten zehn Minuten taten sich die Gastgeber noch etwas schwer, kamen aber dann besser ins Spiel und siegten souverän. „Wir haben uns für die Hinspielniederlage revanchiert. Die hat uns schon wehgetan“, erinnerte sich Oberwesels Spielertrainer Patrik Welches an das 1:2 im Hinspiel. Dieses Mal lief es besser: „Teilweise waren schöne Kombinationen dabei, stellenweise müssen wir noch den Schlendrian rauskriegen.“ Die Gäste konnten nur kurzzeitig durch Markus May verkürzen und haben am Sonntag beim Nachholspiel in Boppard noch die Chance, per Sieg die Abstiegszone zu verlassen.

TuS Kirchberg – SG Boppard/Bad Salzig 4:2 (0:1). Innerhalb von acht Minuten drehte Kirchberg das Spiel gegen Boppard und sicherte sich am Ende die drei Punkte. In der ersten Hälfte waren die Gäste das klar bessere Team, führten verdient mit 1:0 und legten kurz nach dem Seitenwechsel sogar zum 2:0 nach. „Die erste Halbzeit war so schlecht von uns, dass wir es positiv sehen konnten. Denn schlechter konnte es nicht mehr werden“, resümierte TuS-Trainer Peter Aßmann. Mit dem Anschlusstreffer wachte Kirchberg auf und bestimmte fortan das Spielgeschehen. „Die Mannschaft hat gelernt, umzuschalten. Das, was sie in der zweiten Halbzeit geleistet hat, ist mehr wert als ein 8:1.“ Ähnlich wie Aßmann sah Boppards Übungsleiter Gerrie Schoonewille den Spielverlauf: „In der ersten Halbzeit waren wir eigentlich zu gut. Besser konnte es fast nicht werden. Wir hätten zur Pause 3:0 führen müssen.“ Nach dem Seitenwechsel musste Boppards Mittelfeldmann Michael Ponomarev verletzt raus, was die Ordnung im Spiel der Gäste zerschlug: „Man hat gemerkt, dass das Mannschaftsgefüge gestört war. Wir haben zwei gute Mannschaften gesehen, wir in der ersten Halbzeit und Kirchberg in der zweiten Halbzeit“, resümierte Schoonewille.

SG Bremm – SG Unzenberg/Sargenroth 2:3 (0:1). Einen knappen Sieg gab es für Unzenberg beim „erwartet schweren Gegner“, wie Unzenbergs Trainer Sascha Clemens meinte: „Im Großen und Ganzen geht der Sieg aber in Ordnung, die Leistung war okay von uns. Die Spielanteile waren ausgeglichen.“ Matchwinner der Gäste war einmal mehr Daniel Georg der alle drei Treffer der Hunsrücker markierte. Nach dem 1:8-Debakel rehabilitierte sich die SG Bremm und zeigte eine ansprechende Leistung: „In der ersten Halbzeit war Unzenberg besser, in der zweiten Hälfte haben wir besser reingefunden. Die letzten 30 Minuten haben wir gut gespielt und Druck gemacht“, sagte Bremms Trainer Ramazan Önüt. Auch Bremms Torjäger Matthias Bremm schlug zu, allerdings „nur“ doppelt, sodass die SGU die drei Punkte entführte. Peter Stoffels