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Regionalsport Mitte - Klasse 1 - Kreisligen Hunrück/Mosel
A-Klasse: Karbach II gewinnt trotz dreimal Gelb-Rot

Sohrens Kapitän Artem Sagel (rechts) "kocht" hier Vordereifels Stürmer Alex Stripling ab. Die Hunsrücker bezwangen die Eifeler mit 6:2, Sagel markierte das 1:0 und das 6:2. Foto: Markus Kroth

Markus Kroth

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Kreisliga A Hunsrück/Mosel – Am dritten Spieltag gewinnt die Tabelle der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel langsam an Aussagekraft. Aufsteiger Karbach II steht weiterhin ohne Punktverlust an der Spitze – gefolgt von Kirchberg, Sohren und Soonwald, die allesamt erfolgreich waren. Aufsteiger Ellenz-Poltersdorf landete den ersten Sieg in der Klasse, Bremm machte einen 0:3-Rückstand wett.

SV Oberwesel – SG Moselkern/Müden 2:0 (1:0). Das getauschte Heimrecht nutzte der SV Oberwesel zum ersten Saisonsieg. „Das wurde auch langsam Zeit“, sagte Oberwesels Spielertrainer Christoph Braun, der selbst zum 2:0 traf und einen verdienten Heimsieg sah. „Das war eine gute und geschlossene Mannschaftsleistung. Moselkern hatte keine echte zwingende Torchance. Nach dem 2:0 haben wir das Ergebnis klassisch verwaltet.“ Dabei konnten sich die Gastgeber sogar den Luxus erlauben, durch Chris Ströter einen Elfmeter zu verschießen. Die Gäste stehen mit einem Zähler weiter im Tabellenkeller, können aber nun ein Kuriosum aufweisen: Jochen Möntenich wurde in der ersten Halbzeit mit der Gelben Karte verwarnt und sah in Halbzeit zwei nochmals den gelben Karton. Die Gelb-Rote Karte zeigte der Schiedsrichter nicht, wenig später wurde Möntenich dann vorsichtshalber ausgewechselt.

SG Ehrbachtal Ney – FC Karbach II 1:3 (1:1). Drittes Spiel, dritter Sieg: Der Aufsteiger aus Karbach bleibt auch nach dem Derby beim Ex-SG-Partner in Ehrbachtal an der Tabellenspitze. Dass der erneute Sieg aber einer von der glücklichen Sorte war, musste Karbachs Trainer Torsten Strieder zugeben: „Ehrlich gesagt sind mir die drei Punkte unangenehm. Wir waren ein Stück weit cleverer und haben die Chancen besser genutzt.“ Die Gastgeber führten sogar, versäumten es aber, ihre Führung auszubauen. Auch eine dreifache Überzahl nach dreimal Gelb-Rot für Karbach am Ende des Spiels reichte der SG nicht mehr.

„Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und Karbach über weite Strecken beherrscht. Wir hatten eine Vielzahl an Chancen, aber kein Glück im Abschluss gehabt“, sagte ein enttäuschter Ehrbachtaler Übungsleiter Stephan Pohlers.

SSV Ellenz-Poltersdorf – SG Boppard/Bad Salzig 4:1 (2:1). Den ersten Saisonsieg feierte Aufsteiger Ellenz-Poltersdorf beim 4:1-Sieg über die SG Boppard. SSV-Coach Ralf Oster sagte: „Wir haben den Kampf angenommen und verdient gewonnen.“ Die frühe Führung glich Boppard nur wenige Minuten später aus, Bastian Herdzina erzielte nach zehn Minuten dann die erneute Führung für die Moselaner. Es dauerte es bis zur zweiten Hälfte, bis die Hausherren alles klar machten. Boppard steht nun mit einem Punkt unten drin. Gästetrainer Gerrie Schoonewille war schwer enttäuscht von der Leistung seiner Mannschaft: „Das war ein Debakel, es ist kläglich, dort 1:4 zu verlieren. Es war keine Bereitschaft da, diese Leistung kann ich nicht akzeptieren, das war Leistungsverweigerung. So gewinnen wir in der Klasse kein Spiel mehr.“

SG Soonwald/Simmern – SG Urbar/Biebernheim/Perscheid 3:0 (1:0). Zweites Spiel und zweite Niederlage für den Aufsteiger aus Urbar, für den nach der Partie in Sohren auch in Simmern nichts zu holen war. Obwohl Urbars Trainer Gernot Ruof auch dieses Mal seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen wollte: „Es war ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Soonwald war einen Tick gefährlicher vor dem Tor und hat unsere Fehler sofort bestraft. Aber wir konnten mithalten und hatten auch unsere Chancen“, meinte Ruof. Auf Soonwälder Seite war Spielertrainer Jan Wächter doppelter Torschütze und freute sich über den ersten Dreier seiner Mannschaft: „Es war ein kämpferisches Spiel, von den Spielanteilen und Chancen her haben wir verdient gewonnen.“

SG Sohren/Niedersohren/Büchenbeuren – SG Vordereifel 6:2 (2:1). Es war ein klarer Sieg für die SG Sohren, der aber am Ende ein wenig zu hoch ausfiel, wie beide Übungsleiter bestätigten. Denn auch die Gäste hatten Chancen, machten aber in der Defensive zu viele Fehler und luden Sohren somit zum Toreschießen ein. Sohrens Coach Ulli Weckmann sah nicht die beste Leistung seines Teams, aber einen verdienten Sieg: „Von der Spielanlage waren wir besser, haben in der ersten Halbzeit aus dem Nichts ein Gegentor gefangen. Aber auch Vordereifel hat Chancen ausgelassen, mit dem 4:1 war die Sache dann erledigt.“ Ganz ähnlich sah das Weckmanns Kollege Lothar Schenk: „Wir haben zwei überflüssige Gegentore kassiert, obwohl wir die erste Halbzeit nicht schlecht gespielt haben. Wir machen einfach zu viele Fehler im Defensivverhalten, die dann bestraft werden. Die Niederlage ist zu hoch ausgefallen.“ Bei Vordereifel musste Julian Hartmann verletzungsbedingt ausgewechselt werden, er wurde mit einer Sprunggelenksverletzung ins Krankenhaus gebracht.

TuS Kirchberg – SV Niederburg 3:1 (1:1). Auch in Kirchberg waren sich die Trainer nach dem 3:1-Sieg des TuS über den Spielverlauf einig: In einer ausgeglichenen Partie war Kirchberg kaltschnäuziger vor dem Tor, nutzte seine Chancen effektiver. Niederburg ließ selbst einige gute Chancen ungenutzt. „Da war mehr drin, wir waren nicht schlechter als Kirchberg. Wir haben viele Chancen verpasst und brauchen uns bei keinem zu beschweren“, sagte SV-Coach Andreas Auler. Kirchbergs Trainer Peter Aßmann sah „kein gutes Spiel“ und den Unterschied in der Chancenverwertung: „Wir haben die Möglichkeiten genutzt, Niederburg nicht. Deshalb geht der Sieg dann auch in Ordnung.“ Kirchberg steht auf Platz zwei, Niederburg rutscht auf Platz sieben ab.

TSV Emmelshausen II – SG Bremm 3:3 (2:0). Kurioser Spielverlauf in Emmelshausen: Eine Stunde lang sahen die Gastgeber wie der klare Sieger aus, für die Moselaner deutete sich eine weitere klare Niederlage an. Dann kämpften sich die Gäste zurück ins Spiel und trafen durch den überragenden Matthias Bremm per Hattrick noch zum Ausgleich. Bremms Spielertrainer Ramazan Önüt war froh: „Das war richtig gut von uns, nach dem 0:3 zurückzukommen. Die erste Halbzeit war ausgeglichen, wir haben nur die Tore kassiert. In der zweiten Halbzeit haben wir alles nach vorne geworfen und wurden belohnt.“ Anders die Stimmungslage beim TSV-Spielertrainer Dennis Flosdorff, der zwei Punkten hinterhertrauerte: „Heute haben wir Lehrgeld bezahlt und es selbst verbockt. Innerhalb von 30 Minuten haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Die erste Halbzeit haben wir das Spiel im Griff gehabt.“

Peter Stoffels