Regionalsport Mitte - Klasse 1 - Kreisligen Hunrück/Mosel
A-Klasse: Braun schießt Oberwesel zum Derbysieg

Christoph Braun (in Weiß) schoss in der 61. Minute das entscheidende Tor im Derby gegen den SV Niederburg (mit Marc Bauer). Brauns SV Oberwesel gewann mit 1:0 gegen den Lokalrivalen. Foto: Verena Schmidt

Verena Schmidt

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Kreisliga A Hunsrück/Mosel – Tabellenführer SG Sohren, der am Wochenende spielfrei hatte, hat der 24. Spieltag in der Fußball-Kreisliga gut gefallen: Nur der SV Oberwesel (1:0 gegen Niederburg) gewann von den Verfolgern, der TuS Kirchberg (1:3 in Bremm) und die SG Unzenberg (2:2 gegen Ehrbachtal gaben Punkte ab. Im Tabellenkeller feierte Masburg einen wichtigen Sieg in Müden. Da nach momentanem Stand keine Hunsrück/Mosel-Mannschaft aus der Bezirksliga absteigen würde, müssten nur drei Mannschaften das Kreisoberhaus verlassen. Der beste Absteiger bekäme noch die Relegationschance.

SV Oberwesel – SV Niederburg 1:0 (0:0). Knapper Derbysieg für den SV Oberwesel, der nach der Niederlage beim TSV Emmelshausen II wieder in die Erfolgsspur fand. Niederburg musste sich knapp geschlagen geben, im Vergleich zu den vorangegangenen Spielen war SVN-Coach Andreas Auler mit dem Auftritt seiner Mannschaft dieses Mal sehr einverstanden: „Das war Pech. Wir haben gut gespielt und gekämpft, der Mannschaft kann ich keinen Vorwurf machen. Oberwesel war nicht besser, aus einem Befreiungsschlag machen sie das 1:0, wir hatten genauso viele Chancen.“ Zwei Minuten nachdem Mario Herberich vom Elfmeterpunkt scheiterte, gelang Oberwesel durch Christoph Braun der Siegtreffer (61.). „Da hat die Mannschaft eine tolle Reaktion gezeigt. Das war kein Fußballspiel, sondern ein absolutes Kampfspiel. Niederburg hat unser Spiel kämpferisch gut unterbunden“, stellte ein zufriedener Derbysieger-Trainer Patrik Welches fest.

SG Bremm – TuS Kirchberg 3:1 (1:1). Bremm gelang ein ganz wichtiger Heimsieg im Abstiegskampf, für Kirchberg dürfte der Zug nach oben nun endgültig abgefahren sein. Das Spiel in Bremm gestaltete sich größtenteils ausgeglichen, keine Mannschaft konnte sich Feldvorteile erarbeiten. Bremms Trainer Ramazan Önüt sah die bessere Chancenverwertung bei seiner Mannschaft und war glücklich über den Sieg: „Nach dem 2:1 waren wir besser. Wir haben heute wieder alles gegeben und versucht.“ Nicht ganz so glücklich war auf der Gegenseite Kirchbergs Trainer Peter Aßmann, der ebenfalls ein ausgeglichenes Spiel sah: „Wir hatten die klareren Chancen, ich kann meinen Jungs keinen Vorwurf machen.“ Aßmann ärgerte der Unparteiische Thomas Jakobs: „Es ging noch nicht mal um einzelne Entscheidungen. Aber diese Art zu pfeifen und die Art des Auftretens sind indiskutabel. Wenn meine Spieler so auftreten würden, würde ich das unterbinden“, war Aßmann sauer.

SG Unzenberg/Sargenroth – SG Ehrbachtal Ney 2:2 (1:1). Nicht unbedingt ein gutes Spitzenspiel sahen die Zuschauer in Unzenberg. Die Gastgeber nutzten zwei Elfmeter zu ihren Treffern, die Ehrbachtaler jeweils zwei Freistöße, einer davon abgefälscht, um zum Erfolg zu kommen. „Es kam wenig Spielfluss auf, meiner Mannschaft hat man angemerkt, dass der Rhythmus fehlt“, sagte Unzenbergs Trainer Markus Stelter. Ihn ärgerte vor allem die zweimalige Führung nicht über die Zeit gebracht zu haben: „Anstatt dass wir das Spiel beruhigen, haben wir den Gegner durch Fehlpässe wieder ins Spiel gebracht.“ Auch die Überzahl hielt nicht lange. Auf der anderen Seite war Gästetrainer Stephan Pohlers ebenfalls geknickt: „Es waren zwei fragwürdige Elfmeter aus meiner Sicht, wir hatten die deutlicheren Chancen. Wir haben nur vergessen, den Sack zuzumachen.“ Hanifi Agridogan hatte in den Schlussminuten gleich zweimal die Gelegenheit, den Siegtreffer für Ehrbachtal zu erzielen. Es blieb beim Unentschieden, das keinem weiterhilft.

SG Boppard/Bad Salzig – SG Cochem/Klotten 4:1 (1:1). Verdienter Heimsieg für die SG Boppard, die sich gegen Cochem lange Zeit schwer tat und eine kurze Schwächephase der Gäste am Ende zum deutlichen 4:1-Sieg nutzte. Die Hausherren gingen in Führung und hatten mehrere Möglichkeiten, diese Führung auszubauen. Mit dem ersten guten Angriff glich Cochem aus, Nico Balthasar vergab die Riesenchance zur 2:1-Pausenführung. Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie zerfahrener, ehe starke fünf Minuten Boppard reichten, um zu drei Punkten zu gelangen. „Cochem hat versucht zu verwalten, wir sind nicht mehr richtig durchgekommen. Der Sieg war verdient, aber wir hatten viel Mühe“, resümierte Boppards Coach Gerrie Schoonewille. Gegenüber Andreas Heyl sah ebenfalls einen verdienten Sieger: „Wir haben zu viele Chancen zugelassen, unsere wenigen Chancen nicht genutzt und zu ängstlich gespielt.“

SG Unterkülztal – SG Vordereifel 1:6 (0:3). Nach 20 Minuten führten die Eifeler mit 3:0 und spielten in Überzahl, das Spiel war nach einer kuriosen Anfangsphase bereits entschieden. „Wir hatten eine schlagkräftige Mannschaft zusammen und uns viel vorgenommen. Das war früh alles über den Haufen geworfen“, konnte sich SGU-Spielertrainer Tobias Kehrein mit einigen Schiedsrichterentscheidungen nicht anfreunden. Insbesondere der Handelfmeter und die daraus resultierende Rote Karte für Andreas Blatt ärgerten ihn: „Der Ball springt gegen die angelegte Hand.“ Kurz vor der Pause traf Marcel Nick nur die Latte. Auf der anderen Seite freute sich Vordereifels Trainer Lothar Schenk über den wichtigen Dreier: „Wir haben konzentriert gespielt. Die zwei frühen Tore haben uns Ruhe und Sicherheit gebracht.“

SG Müden/Moselkern – SG Masburg/Düngenheim/Urmersbach 2:3 (1:0). Bis eine Viertelstunde vor dem Ende sah Müden wie der sichere Sieger aus. In einem schwächeren Spiel führten die Gastgeber mit 2:0. Mit einem Sonntagsschuss erweckte Markus May die Eifeler zu neuem Leben und der Aufholjagd. „Da ging ein Ruck durch die Mannschaft, Müden wurde immer unsicherer“, meinte Masburgs Übungsleiter Josef Ivanovic. Trotz des „Last-Minute-Sieges“ war er nicht zufrieden mit dem Auftritt seiner Elf: „Man hat erst 15 Minuten vor dem Ende bei uns gemerkt, dass es um den Klassenerhalt geht. Zuvor hat wohl keine der beiden Mannschaften den Ernst der Lage erkannt. In der Halbzeit habe ich an die Ehre der Mannschaft appelliert.“ Müdens verletzter Spielertrainer Martin Zacharias war nach der vergeigten 2:0-Führung richtig sauer: „Dieser charakterlose Auftritt kotzt mich an. Ich bin direkt nach Hause gefahren. Das Einzige, was ich der Mannschaft ausstellen kann, ist ein Armutszeugnis.“ Peter Stoffels