Regionalsport Mitte - Klasse 1 - Kreisligen Hunrück/Mosel
A-Klasse: Boppard holt unter Schütz immerhin ein 1:1, Spitzentrio marschiert

Abstiegskampf in Moselkern: Die Moselaner (in Schwarz) trennten sich von Schlusslicht SG Boppard/Bad Salzig nach einer schwachen Begegnung leistungsgerecht mit 1:1. Foto: Alfons Benz

Alfons Benz

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Kreisliga A Hunsrück/Mosel – Keine Blöße gab sich mal wieder das Spitzentrio in der Fußball-Kreisliga A Hunsrück/Mosel am neunten Spieltag. Sohren, Karbach II und Kirchberg gewannen und bleiben ganz oben. Boppards Interimscoach Josef Schütz holte mit seiner Mannschaft an der Mosel direkt einen Punkt, acht Tore fielen derweil in Oberwesel – gerecht verteilt beim 4:4 gegen Vordereifel.

SSV Ellenz-Poltersdorf – SG Soonwald/Simmern 3:1 (1:0). Aufsteiger Ellenz setzte sich gegen Bezirksliga-Absteiger Soonwald durch und das laut SSV-Coach Ralf Oster verdient: „Es gab Chancen auf beiden Seiten, und es war teilweise ein offener Schlagabtausch. Der Sieg ist aber verdient.“ Machtwinner war neben dem dreifachen Torschützen Timo Berdi Torhüter Christian Mund, der einen Elfmeter parierte. Gäste-Spielertrainer Jan Wächter sah das Spielgeschehen ein wenig anders: „Das Ergebnis spiegelt nicht den Spielverlauf wider. Wir haben 15:4 Torschüsse, nutzen aber im Moment unsere Chancen nicht. Bei so Fehlern haben wir es auch nicht verdient, zu gewinnen.“ Neben den verschossenen Elfmeter traf Soonwald auch dreimal die Latte.

SG Moselkern/Müden – SG Boppard/Bad Salzig 1:1 (0:1). Unter Interimscoach Josef Schütz erspielte sich Boppard den zweiten Punkt der Saison und schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf. Moselkern tritt weiter auf der Stelle und auch mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Moselkerns Spielertrainer Martin Zacharias alles andere als einverstanden: „In der ersten Halbzeit waren wir unterirdisch, in allen Mannschaftsteilen wirklich schlecht. Auch in der zweiten Halbzeit wurde es nicht richtig besser.“ Dabei hatte Jochen Möntenich die Riesenchance, die Moselaner in Führung zu bringen, doch das 1:0 machten die Gäste und das bis zur Pause auch verdient. „45 Minuten war ich zufrieden, in der zweiten Halbzeit haben wir aufgehört, Fußball zu spielen und haben nur noch reagiert. Moselkern hat mehr Druck gemacht und uns hat etwas der Mut verlassen“, meinte Boppards Interims-Trainer Josef Schütz. Nach dem späten Ausgleich wachten die Gastgeber auf, doch es war zu spät. „Zehn Minuten Fußballspielen reicht halt nicht“, resümierte Zacharias zum mageren Punktgewinn.

SV Oberwesel – SG Vordereifel 4:4 (2:2). Ein unterhaltsames Spiel und einen kuriosen Verlauf sahen die Zuschauer bei der Partie in Oberwesel. Die Gäste erwischten den besseren Start und führten schnell mit 2:0. Doch Oberwesel kämpfte sich zurück ins Spiel und glich noch vor der Pause zum 2:2 aus. Nach dem Wechsel drehten die Gastgeber die Partie dann endgültig und führten ihrerseits mit 4:2, ehe Vordereifel zum Schlussspurt ansetzte und in der Nachspielzeit zum 4:4 ausglich. Beste Torschützen waren mit je drei Treffern bei Oberwesel Marc Schneider und bei Vordereifel Matthias Tutas. So richtig zufrieden waren beide Übungsleiter nach der Punkteteilung nicht: „Es sind die altbekannten Probleme aufgetreten. Wir haben unsere Stärken in der Offensive genutzt, aber so viele Tore können wir vorne gar nicht schießen, wie wir hinten kassieren. Wir sind für jede Offensive ein Aufbaugegner. Trotzdem ist der eine Punkt moralisch wie ein Sieg zu werten wegen des späten Ausgleichs“, analysierte SG-Coach Lothar Schenk. Oberwesels Spielertrainer Christoph Braun ärgerte natürlich der späte Ausgleich: „Nach dem 0:2 hatte ich keine Angst, dass wir zurückkommen. Aber wie wir einen 4:2-Vorsprung verspielen, da gibt es Redebedarf. Es ist schon das dritte Mal, dass wir in der Nachspielzeit einen Gegentreffer bekommen“, meckerte Braun. In der Vorwoche hatte Vordereifel übrigens auch 4:4 gespielt – damals gegen Emmelshausen II.

SG Bremm – FC Karbach II 1:3 (0:1). Karbach II bleibt durch den Auswärtssieg weiter Tabellenzweiter, während Bremm auf den vorletzten Platz abrutscht. Allerdings war Gästecoach Torsten Strieder alles andere als zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft: „Das war die schlechteste Saisonleistung bisher. Wir sind nur hinterhergelaufen, haben viele Fehlpässe gespielt. Bremm hatte auch nicht die dicken Chancen, am Ende waren wir ein Stück cleverer, auch wenn ich nicht weiß, wie wir das Spiel gewonnen haben.“ Ein Lob verteilte Strieder dann doch: „Philipp Flaßhaar hat ein ganz starkes Spiel gemacht.“ Bremms Spielertrainer Ramazan Önüt sah eine unverdiente Niederlage und monierte: „Karbach hat sich kein Tor herausgespielt. Wir haben uns selbst geschlagen, das hatte mit dem Gegner nichts zu tun.“

SV Niederburg – SG Urbar/Biebernheim/Perscheid 1:1 (1:1). Knapp 300 Zuschauer verfolgten in Niederburg ein sehr faires Derby und eine gerechte Punkteteilung. „In der zweiten Halbzeit hatten wir noch einige Chancen, aber Urbar auch, das muss man fairerweise dazu sagen“, sah Niederburgs Coach Andreas Auler ein gerechtes Remis. Da konnte ihm sein Kollege Gernot Ruof nur zustimmen: „Niederburg hatte in der ersten Halbzeit etwas mehr vom Spiel, wir in der zweiten Halbzeit – das Ergebnis ist verdient.“

TuS Kirchberg – SG Ehrbachtal Ney 2:1 (0:0). Kirchberg setzte sich denkbar knapp mit 2:1 gegen Ehrbachtal durch, genau dieses knappe Ergebnis fand TuS-Trainer Peter Aßmann aber auch verdient: „Das war ein gutes A-Klassen-Spiel auf Augenhöhe. Wir haben mehr investiert und die besseren Chancen gehabt.“ Das sah Gegenüber Stefan Pohlers allerdings anders: „Das war ein ganz glücklicher Sieg für Kirchberg. Aber wenn du die Chancen nicht reinhaust, darfst du dich nicht beschweren, wenn du verlierst. Das Glück war nicht auf unserer Seite. Wir hatten die größeren Chancen, Kirchberg mehr Spielanteile.“ Vor dem 1:0 vergab Demetrius Pfoo die Führung für die Gäste, im Gegenzug gelang Kirchberg die Führung. Ähnliches Bild vor dem Siegtreffer: Sooud Yousuf scheiterte aus aussichtsreicher Position für Ehrbachtal, kurze Zeit später fiel das 2:1 für die Hausherren.

TSV Emmelshausen II – SG Sohren/Niedersohren/Büchenbeuren 1:4 (0:3). Eine klare Angelegenheit war das Duell zwischen Emmelshausen und dem Spitzenreiter. Das gestand auch TSV-Spielertrainer Dennis Flosdorff neidlos ein: „Sohren war stärker, das hätte noch höher ausgehen können.“ Bereits nach vier Minuten war die Partie vorentschieden, die defensive Taktik des TSV über den Haufen geworfen. „Wir haben in der ersten Halbzeit nahtlos an das gute Kirchberg-Spiel angeknüpft. In der zweiten Halbzeit hat sich mit dem 3:0 im Rücken der Schlendrian eingeschlichen“, so Sohrens Coach Ulli Weckmann. Peter Stoffels