Dort arbeitet Konzernchef Thomas Brahm und leitet die Geschicke der Unternehmensgruppe mit seinen mehr als sieben Millionen Mitgliedern und Kunden, zu der unter anderem die größte private Krankenversicherung Europas zählt. Weil Brahm jedoch gerade auf einem Termin und das Büro somit frei ist, öffnet der stellvertretende Pressesprecher Andreas Offermann ausnahmsweise die Tür und gewährt der Rhein-Zeitung einen Ein- und Ausblick in das großzügige, aber doch recht nüchtern eingerichtete Eckbüro im 15. Stock.
Viel zu sehen gibt es nicht, zumindest nicht im Raum selbst. Eine Sitzgarnitur, ein ausladender Schreibtisch – und die riesige Fensterfront, die automatisch jeden Blick auf sich zieht. „Seit ich 2018 das Amt des Vorstandsvorsitzenden übernommen habe, arbeite ich von hier aus“, erklärt Brahm später in einem separaten Interview. „Im Prinzip kann ich anhand meiner Büros meine eigene Karriere nachverfolgen. Angefangen habe ich in den 80er-Jahren in der Geschäftsstelle Bonn in einem Großraumbüro. Sie können es sich vorstellen, es war kein Vergleich zur heutigen Situation.“ Zumal die Aussicht eine beruhigende Wirkung auf Brahm ausübt. „Trotz aller Arbeit schätze ich den Blick auf die Mosel und die Weinberge besonders. Das ist für mich Heimat.“
Seit 1905 essentieller Bestandteil der Koblenzer Gesellschaft
Seit mehr als 40 Jahren ist das Debeka-Hochhaus in der Ferdinand-Sauerbruch-Straße Rekordhalter in Koblenz, und auch der nebenan errichtete Neubau wird daran nichts ändern. „Der wird zwar auch 15 Etagen haben, aber niedrigere Deckenhöhen, sodass das Gebäude insgesamt etwas niedriger werden wird“, erklärt Offermann. „Nach der Fertigstellung sollen dank Desksharing 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hauptverwaltung darin Platz finden.“ In der Konzernzentrale sind weitere 2500 Angestellte beschäftigt. „Unser Hauptziel ist es, die Laufwege durch diese Zentralisierung zu minimieren und somit unseren Mitgliedern und Kunden effektiver helfen zu können“, so Offermann. „Außerdem sparen wir so langfristig Mietausgaben.“
Seit der Gründung der Debeka im Jahr 1905 ist die Versicherungsgruppe, die zunächst für den öffentlichen Dienst gegründet wurde, ein essenzieller Bestandteil der Koblenzer Gesellschaft. Die ersten Büroräume hatte sie in der Alten Burg, bevor sie 1929 ihr erstes eigenes Verwaltungsgebäude in der heutigen Südallee bezog. Damals hatte die Debeka bereits mehr als 200 fest angestellte Mitarbeitende, die für rund 270.000 versicherte Beamte zuständig waren. Heutzutage beschäftigt die Debeka deutschlandweit mehr als 16.000 Menschen, ein Viertel davon in Koblenz.
„Was sich in all dieser Zeit nicht geändert hat, ist unsere Philosophie“,
erklärt Konzernchef Thomas Brahm.
„Was sich in all dieser Zeit nicht geändert hat, ist unsere Philosophie“, erklärt Brahm: „Wir sind als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit genossenschaftlich organisiert, das heißt, die Debeka gehört letztendlich ihren sieben Millionen Mitgliedern und muss nicht auf Aktionäre oder Investoren Rücksicht nehmen. Wir müssen lediglich unsere Versicherten überzeugen, ihnen müssen wir Rechenschaft ablegen – und das tun wir gern, weil die Debeka mir und allen Mitarbeitenden eine Heimat bietet, die oftmals über das rein Berufliche hinausgeht.“ Im Großraumbüro oder im Eckbüro in Penthouse-Lage.