Meisenheim
30 Kündigungen: Zeit der Meisenheimer Zeitmesstechnik ist endgültig vorbei
Mutter- und Tochtergesellschaft unter einem Dach: Vor zwei Jahren wurden die neu errichteten Räume an der Saarstraße bezogen. Damals kündigte das Unternehmen weitere Arbeitsplätze in Meisenheim an. Stattdessen gab es in zwei Schüben Entlassungen. Jetzt kommt das Aus: Auch die noch verbliebenen knapp 30 Mitarbeiter des Tochterunternehmens ZMT Zeitmesstechnik GmbH sollen bis Monatsende die Kündigung erhalten.

Meisenheim. Die Meisenheimer Zeitmesstechnik schließt, 30 Mitarbeiter erhalten ihre Kündigung.

Schöne Bescherung: Noch vor Weihnachten sollen die nach zwei vorausgegangenen Entlasswellen verbliebenen knapp 30 Beschäftigten des Meisenheimer Unternehmens ZMT Zeitmesstechnik GmbH die Kündigung erhalten. Ende Februar werde die Tätigkeit der ZMT komplett eingestellt. Das kündigte Geschäftsführer Jürgen Holzschuh in einer Betriebsversammlung an.

Eine solche Massenentlassung und die beabsichtigte Betriebsschließung seien ein schwerer Schlag für die Region. Bei den größtenteils langjährig Beschäftigten seien teils Tränen geflossen, bekräftigte Ingo Petzold von der IG Metall in Bad Kreuznach auf Anfrage unserer Zeitung. Vom Unternehmen selbst war keine Stellungnahme zu erhalten.

Die ZMT ist ein Tochterunternehmen der Nova Tempora Uhren und Schmuck GmbH, die den alteingesessenen Meisenheimer Dienstleistungsbetrieb vor rund fünf Jahren aus der Insolvenzmasse der Firma Egana-Goldpfeil erworben hat. Zum Zeitpunkt der Übernahme zählte die ZMT rund 80 Mitarbeiter. Vor zwei Jahren wurde mit einem Neubau, der eine Einheit mit dem Altbau an der Saarstraße bildet, die Produktions- und Bürofläche um weitere 500 Quadratmeter erweitert.

Damals kündigten Gesellschafter und Geschäftsführer an, weitere Arbeitsplätze in Meisenheim schaffen zu wollen, indem sie den Stammsitz der Muttergesellschaft Nova Tempora Uhren und Schmuck GmbH in die Glanstadt verlegen. Doch schon ein Jahr später erhielten 24 Mitarbeiter die Kündigung, weil zwei Großkunden die Geschäftsbeziehung mit der ZMT beendet hatten.

Anfang dieses Jahres gab es weitere Entlassungen. Nachdem nun der nächste Großkunde ausgestiegen sei, müssten weitere Beschäftigte entlassen werden, hieß es bei einer Mitarbeiterinformation im September. Nun wurde die beabsichtigte Schließung der ZMT zum 28. Februar 2015 in einer Betriebsversammlung mit Firmenleitung, Arbeitnehmern, Betriebsrat und IG-Metall-Gewerkschafter Ingo Petzold offiziell angekündigt.

Jetzt stünden Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber über Sozialplan, Interessenausgleich und eine eventuelle Transfergesellschaft an. Das nächste Treffen sei für Donnerstag, 4. Dezember, angesetzt, informierte Ingo Petzold am Freitagmorgen. Positiv wertet er die Tatsache, dass die sieben jungen Leute, die sich derzeit bei der ZMT in Ausbildung befinden, diese voraussichtlich in der Muttergesellschaft Nova Tempora Uhren und Schmuck GmbH abschließen können. Roswitha Kexel