Regionalsport Süd
20. Masters: Karbachs Trainer kritisiert Gruppeneinteilung

Szene aus dem Spiel um Platz drei im Vorjahr: Martin Backes (in Rot-Schwarz) und seine SG Soonwald/Simmern musste sich dem FC Karbach (Nummer 16 Tim Puttkammer) mit 1:2 geschlagen geben. Der Rheinlandligist Karbach will im sechsten Anlauf seinen ersten Titel. Dafür muss der FCK aber in der Gruppe A erst mal einige Brocken aus dem Weg räumen. Foto: B&P Schmitt

B&P Schmitt

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Futsal – Das 20. Hallenmasters des Fußballkreises Hunsrück/Mosel ist eine reine Rhein-Hunsrücker Angelegenheit: Zum ersten Mal seit dem Premierenjahr 1993 ist am Sonntag (13 Uhr) in der Regionalschulhalle in Simmern kein Klub von der Mosel oder aus der Eifel dabei. Dem Sieger winken 400 Euro Prämie und die Teilnahme an der Futsal-Rheinlandmeisterschaft am 29. Januar in Emmelshausen.

Die Einteilung der Gruppen nahm Kreissachbearbeiter Rudi Kappes aus folgendem Gesichtspunkt vor: „Acht der zehn Teilnehmer waren auch im Vorjahr dabei, deswegen habe ich versucht, die Gruppen komplett anders als im Vorjahr zu besetzen.“ Herauskam dabei eine Hammergruppe A und eine weitaus schwächer besetzte Gruppe B. Das gibt auch Kappes zu: „Die Gruppe A ist doch ein bisschen stärker.“

Gruppe A

Der FC Karbach ist der Kopf dieser Gruppe, die schnell zur Stolperfalle für den Rheinlandligisten werden könnte. „Ich würde mir wünschen, dass das Masters offiziell ausgelost wird, dann würde sich keiner beschweren. Unsere Gruppe ist doch deutlich stärker“, sagt FCK-Coach Torsten Schmidt. Er reist mit seiner besten Mannschaft an, bei der sechsten Masters-Teilnahme soll endlich der erste Sieg gelingen. „Wir sind ja immer der Top-Favorit gewesen, aber in den Vorjahren hatte bei uns die Liga Vorrang. Dort haben wir unsere Hausaufgaben bisher gemacht, deshalb hat das Masters diesmal einen höheren Stellenwert für uns“, sagt Schmidt.

Doch die Konkurrenz ist groß: Zum einen ist da natürlich Titelverteidiger und Futsal-Rheinlandmeister SG Unzenberg/Sargenroth zu nennen. Spielertrainer Sascha Clemens sagt: „Dass die Gruppe A so stark ist, ist wohl Pech. Aber: Meine Jungs wollen versuchen, ihren Titel zu verteidigen. Dazu müssen sie sowieso jeden schlagen.“

Dazu gehört die SG Sohren/Niedersohren/Büchenbeuren, die im Vorjahr Unzenberg mit 1:3 im Finale unterlag. In der Meisterschaft führt Sohren die A-Klasse vor Unzenberg an. „In meiner Prioritätenliste steht das Masters ganz unten, der Aufstieg hat absolut Vorrang“, sagt Sohrens Trainer Ulli Weckmann. Seine Kicker sind ausgewiesene Hallenexperten, in diesem Winter hat Sohren schon 1050 Euro an Preisgeld (Sieg beim eigenen Turnier und in Hermeskeil) eingespielt. Der Abonnement-Hallenkreismeister hat das Masters aber noch nie gewonnen.

Auch der dritte A-Klässler in der Gruppe A ist nicht zu unterschätzen: Der TuS Kirchberg ist nach sechs Jahren Abstinenz wieder dabei – und hat fast nur Spieler in seinen Reihen, die im Vorjahr Futsal-Rheinlandmeister bei den A-Junioren geworden sind.

Bezirksligist SG Mörschbach/ Liebshausen/Argenthal macht die Hammergruppe rund – ist aber nur Außenseiter: Unter Trainer Timo Klein hat Mörschbach in den vergangenen beiden Jahren nie etwas gerissen.

Gruppe B

Gruppenkopf TSV Emmelshausen schickt seinen Nachwuchs zum Masters. Der Tabellenzweite der Bezirksliga bietet nur Torwart Lukas Will I und Offensivmann Markus Boos aus der Stammelf auf. Unter den acht Mann, die Trainer Marco Pfeffer berufen wird, sind vier A-Junioren. „Weil viele bei uns im Prüfungsstress sind, haben wir entschieden, es mit dem Nachwuchs anzugehen“, sagt Pfeffer. „Deswegen gehören wir bestimmt nicht zu den Top-Favoriten.“

Ganz andere Sorgen als das Masters haben die Bezirksligisten TuS Rheinböllen und SG Soonwald/Simmern. Beide Klubs stehen auf einem Abstiegsplatz. „Wir sollten eher an die Vorbereitung denken, die am Montag beginnt“, sagt Soonwalds Trainer Michael Fahning. „Aber wir spielen in heimischer Atmosphäre und meine Jungs sind heiß auf das Masters.“ Auch die Polen Marcin und Rafal Czarnecki sowie Krzysztof Mysliwy? Aus seinem Heimaturlaub ist das Trio wohl zurück. „So hieß es. Ich habe aber noch keine Rückmeldung, ob sie am Sonntag dabei sind“, sagt Fahning. Rheinböllens Trainer Peter Ritter, der schon fünfmal das Masters gewonnen hat, schickt nur die Spieler ins Rennen, die „auch unbedingt wollen“. Dazu gehört auch Neuzugang Tamer Alimci. Ritters Tipp: „Statistisch gesehen müsste Karbach als jahrelang höchster Klub im Kreis langsam reif für den Titel sein.“

Zwei A-Ligisten komplettieren das Feld in der Gruppe B: Von der SG Ehrbachtal Ney sind keine Wunderdinge zu erwarten, das lehrt zumindest die Vergangenheit. 2010 holte das Team von Stephan Pohlers nur einen Zähler, 2011 stand sogar die „Null“ bei der SGE. Da ist doch deutlich mehr vom SV Oberwesel zu erwarten. Erst einmal nahm der SVO am Masters teil: 2004 schockte man als damaliger B-Klässler die Konkurrenz und wurde dank der Tore von Spielertrainer Kai Döscher (heute Coach beim Südwest-Kreisligisten Spvgg Viertäler Bacharach) überraschend Dritter.

Der Masters-Spielplan 2012

Ab 13 Uhr wird am Sonntag in den beiden Vorrundengruppen abwechselnd gespielt, Anstoßzeiten laut Spielplan:

13.00 Karbach – Kirchberg

13.14 Emmelshausen – Oberwesel

13.28 Sohren – Mörschbach

13.42 Rheinböllen – Soonwald

13.56 Unzenberg – Karbach

14.10 Ehrbachtal – Emmelshausen

14.24 Kirchberg – Sohren

14.38 Oberwesel – Rheinböllen

14.52 Unzenberg – Mörschbach

15.06 Ehrbachtal – Soonwald

15.20 Karbach – Sohren

15.34 Emmelshausen – Rheinböllen

15.48 Kirchberg – Unzenberg

16.02 Oberwesel – Ehrbachtal

16.16 Karbach – Mörschbach

16.30 Emmelshausen – Soonwald

16.44 Unzenberg – Sohren

16.58 Ehrbachtal – Rheinböllen

17.12 Mörschbach – Kirchberg

17.26 Soonwald – Oberwesel

17.50 Erstes Halbfinale

18.05 Zweites Halbfinale

18.20 Spiel um Platz drei

18.35 Finale

Modus: Die Spielzeit beträgt 1 x 12 Minuten. Die beiden Gruppenersten qualifizieren sich für das Halbfinale, das „überkreuz“ ausgetragen wird.

Von unserem Redakteur

Michael Bongard