2. Bundesliga: Andernacher 3:1 in Henstedt
2. Bundesliga: Andernacherinnen gewinnen auch im hohen Norden
Andernachs Julia Schermuly (in Weiß, zehn auf der Hose), hier im Spiel gegen Nürnberg, erzielte im hohen Norden zwei Tore. Foto: Tobias Jenatschek

Sie kommen ganz schön rum, die Zweitliga-Fußballerinnen der SG 99 Andernach. Vier Tage nach dem 1:0-Sieg in Ingolstadt sammelten die Bäckermädchen rund 750 Kilometer nördlich weitere drei Punkte ein und verbesserten sich durch den 3:1 (2:0)-Sieg beim SV Henstedt-Ulzburg in Schleswig-Holstein auf den vierten Tabellenplatz.

Doch es ging nicht nur um Fußball auf der Nordtour. In Hamburg machte der SG-Tross tags zuvor Zwischenstation und gönnte sich eine Hafenrundfahrt, bestens organisiert von der neuen Teamkoordinatorin Kathrin Günther, sowie eine Hotelübernachtung, deren Kosten ein Sponsor aus Andernach übernommen hatte.

So waren die Bäckermädchen bestens gerüstet für den Vergleich mit dem Tabellenletzten, der vor Wochenfrist mit einem Auswärtssieg beim Spitzenreiter SV Meppen überrascht hatte. Die Andernacherinnen waren jedenfalls gewarnt und nahmen von Beginn an das Heft in die Hand, bisweilen eingebremst allerdings von den äußeren Bedingungen: „Der Rasenplatz war in einem katastrophalen Zustand“, klagte SG-Trainerin Isabelle Hawel, „trotzdem waren wir in der ersten Halbzeit die klar überlegene Mannschaft, hatten eine hohe Ballbesitzquote und spielten uns gute Chancen heraus.“

Eine davon nutzte Antonia Hornberg schon nach einer knappen Viertelstunde zur Andernacher Führung, als sie einen Tiefenpass von Lisa Umbach zum erfolgreichen Torschuss veredelte (13.). Ihre Sturmkollegin Julia Schermuly legte kurz vor der Pause nach, setzte sich im Strafraum durch und traf aus spitzem Winkel zum 0:2 (44.).

Pausenführung brachte wenig Sicherheit

Die klare Pausenführung war indes noch keine Garantie für einen erfolgreichen Ausgang der Partie, denn den zweiten Durchgang gestaltete das Team der Bäckermädchen nicht mehr so überlegen. „Phasenweise sind wir regelrecht geschwommen“, berichtete Hawel und fand auch eine Erklärung: „Wir hatten in der Halbzeit von Fünfer- auf Viererkette umgestellt. Das hat nicht so gut geklappt. Nach dem Anschlusstor von Henstedt haben wir wieder mit Fünferkette gespielt und standen in der Folge stabiler.“ Besagten Anschlusstreffer erzielte Henstedts Vera Homp mit einem etwas glücklichen Heber vom rechten Strafraumeck, der sich über die herausgelaufene SG-Torfrau Laura van der Laan ins Netz senkte (70.).

Doch die fleißige Julia Schermuly stellte nur fünf Minuten später den alten Abstand wieder her. Aufmerksam spekulierte die Andernacher Stürmerin auf den Henstedter Abwehrfehler und traf schließlich ins leere Tor zum 1:3 (75.). „Unser Kämpferherz hat die Partie entschieden“, freute sich Trainerin Hawel, „das habe ich den Mädels auch vorhergesagt.“

Mit dem vierten Sieg im fünften Spiel verteidigten die Bäckermädchen nicht nur die Führung in der Rückrundentabelle, sondern beseitigten mit den Punkten 29 bis 31 auch die letzten Zweifel daran, dass sie auch in der kommenden Saison der 2. Liga angehören werden. „Jetzt können wir mit einem schönen Polster in die Spiele gegen die Topteams gehen“, blickte Hawel voraus.

SG 99 Andernach: Laura van der Laan – Hisenaj, Brückel, Schumacher – Engels (87. Bartzen), Dillenburg, Umbach (86. Theis), Zilligen, Kathrin Schermuly – Julia Schermuly, Antonia Hornberg (46. Asteroth).

Tore: 0:1 Antonia Hornberg (13.), 0:2 Julia Schermuly (44.), 1:2 Vera Homp (70.), 1:3 J. Schermuly (75.).