Regionalsport Ost - Klasse 6 - Sonstiger Sport
15 Hindernisse, 15 Kilometer und extrem viel Spaß

Kaum drei Meter gelaufen, da mussten die Läuferinnen schon auf die Knie gehen - im Kriechtunnel am VIP-City-Center in Ransbach-Baumbach.

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Leichtathletik – Schon wieder durch den Bach?„, “Wie jetzt, hier runter?„, “Wo sind meine Schuhe?„ und “Das mache ich nie wieder!„ – Man mag kaum glauben, dass die mehr als 400 angemeldeten Teilnehmer der zweiten Auflage des “münz extrem-Kannenbäckerlaufs„ an diesem Nachmittag alle freiwillig da sind. Sie sind es aber, laufen die 15 Kilometer lange Strecke von Ransbach-Baumbach bis nach Höhr-Grenzhausen und überwinden dabei 15 teils schweißtreibende, teils abkühlende Hindernisse. Sie fluchen, sie schwitzen, sie lachen, sie jubeln – und haben im Ziel all die Schmerzen schnell wieder vergessen.

“Auf der Strecke habe ich gesagt, das mache ich nie wieder„, gesteht Karen Zinner. “Jetzt aber, wo ich ein paar Minuten im Ziel bin, sage ich: Nächstes Jahr bin ich wieder dabei!„. Er mag extrem anstrengend sein, er macht aber auch extrem viel Spaß dieser Lauf durch das Kannenbäckerland. Das hat sich rumgesprochen, im Vergleich zum Vorjahr konnte die Teilnehmerzahl verdoppelt werden.

“Mehr als 400 angemeldete Teilnehmer – das macht uns natürlich glücklich„, sagt Veranstalter Bernhard Münz von münz-Sportkonzept. Als die Bürgermeister aus Höhr-Grenzhausen und Ransbach-Baumbach ihn ansprachen und fragten, ob er nicht im Kannenbäckerland eine Laufveranstaltung auf die Beine stellen könnte, da war für Münz schnell klar: “Wenn man heute eine erfolgreiche Laufveranstaltung machen möchte, dann muss man sich was Besonderes einfallen lassen.„

Besonders – das sind bei diesem Lauf vor allem die Hindernisse. Gleich nach wenigen Metern geht es durch einen Kriechtunnel, der die Teilnehmer ein erstes Mal in die Knie zwingt. Später geht es gleich mehrfach durch den Brexbach, an der Zugbrückenhalle, der Heimat des TTC Grenzau, unter Tischtennisplatten her, dann rauf zur Burg Grenzau und über ein Limes-Hindernis. Beim Lauf durch das Keramikmuseum bleibt Zeit für Kunst, bei den Heuballen- oder Paletten-Hindernissen geht es nur ums blanke Überwinden. Knifflig auch diese überdimensionale Hüpfburg im Herzen von Höhr-Grenzhausen: Schuhe aus, durch das Hindernis, danach Schuhe suchen – fleißige Helfer hatten die diese vor dem Hindernis eingesammelt und sie am Ende wieder aufgereiht. Mancher hatte das in der Hektik nicht mitbekommen.

“Es war einfach genial und hat wieder Spaß gemacht„, sagte Harald Nebgen. “Sonst läuft man nur nach Zeit, hier ist der Spaß im Vordergrund„, sagte Heike Noa, die gemeinsam mit Ehemann Frank die Strecke gemeistert hatte. “Es war anstrengend, es war schön, es war super organisiert", bilanzierte Karen Zinner. Glückliche Stimmen im Ziel: So extrem, weil ungewohnt, die Herausforderung auch sein mag, dieser Lauf fasziniert und fordert zugleich. Bei allem Spaß darf eines nicht unerwähnt bleiben: Es gab auch sportliche Sieger (siehe Zahlenspiegel), bei den Männern, den Frauen und in der Teamwertung. Selten aber standen die nackten Zahlen bei einer Laufveranstaltung so im Hintergrund wie beim Kannenbäckerlauf. Hier zählt das Mitmachen, das Durchhalten – und dass am Ende jeder seine Schuhe wiedergefunden hat.

Von unserem Mitarbeiter

Tom Neumann