Mainz – Lewis Holtby nahm die Gratulation dankend entgegen. Mehr aber mochte der offensive Mittelfeldspieler des FSV Mainz 05 am Mittwoch zum Thema Nationalmannschaft noch nicht sagen.
„Solange noch nichts offiziell verkündet ist, werden wir dazu keine Stellung nehmen“, vertröstete der 20-Jährige den Fragesteller auf Donnerstag. Dann nämlich wird Bundestrainer Joachim Löw sowohl Holtby als auch dessen Mannschaftskollegen André Schürrle erstmals in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen. Beim Länderspiel gegen Schweden in Stockholm sollen die beiden wie auch der Dortmunder Mario Götze ihr Debüt geben, hat Löw bereits angekündigt.
„Als Verein müssten wir vor Spaß eigentlich schon im Dreieck springen, wenn nur einer unserer Spieler in die Nationalelf kommt“, sagt 05-Manager Christian Heidel. „Jetzt sind’s gleich zwei. Das ist in erster Linie eine Riesenauszeichnung für die Jungs. Es ist aber auch die logische Konsequenz aus ihren bisherigen Leistungen in dieser Saison.“
Ihm sei schon klar, dass sich jetzt zahlreiche Kritiker zu Wort melden und darauf hinweisen würden, dass Schürrle und Holtby in den jüngsten Partien nicht mehr die Form der ersten Bundesligawochen gehabt hätten. „Das stimmt“, sagt Heidel, „aber man zeige mir einen Nationalspieler, der die bisherigen elf Spiele auf konstant hohem Niveau gespielt hat. Da wird man keinen finden.“
Dass André Schürrle den Sprung zum Nationalspieler geschafft hat („Sofern er und Lewis denn auch tatsächlich eingesetzt werden“), freut Heidel aus einem weiteren Grund. „Das ist eine ganz große Anerkennung für die Arbeit, die in unserem Nachwuchsleistungszentrum geleistet wird“, sagt der Manager. „André ist schließlich aus unserer eigenen Jugend hervorgegangen.“
Vor Schürrle und Holtby hatte es erst ein 05er geschafft, in seiner Mainzer Zeit deutscher Nationalspieler zu werden: Innenverteidiger Manuel Friedrich, heute bei Bayer Leverkusen unter Vertrag, wohin auch Schürrle zu nächsten Saison wechseln wird.
Peter H. Eisenhuth