Fast vier Jahrzehnte hat die Kronprinzenbrücke oder auch Kronprinz-Wilhelm-Brücke die Landschaft entlang des Rheins zwischen Neuwied und Koblenz dominiert. Militärstrategische Gründe haben beim Bau und bei der Sprengung eine wesentliche Rolle gespielt ...
1916 Die preußische Staatsbahn erhält im April die Konzession zum Bau der Brücke. Noch im selben Jahr ist Baubeginn. Die Erd- und Mauerarbeiten sind im Sommer 1917 bereits so weit, dass begonnen wird, die Eisenkonstruktion aufzulegen.
1918 Die Brücke wird am 15. August für den Verkehr freigeben. Die Bahnstrecke Neuwied–Koblenz nimmt am 1. Oktober ihren Betrieb auf. Täglich verkehrten vier Zugpaare mit bis zu acht Personenwagen.
1921 Der Personenverkehr wird eingestellt, da der Streckenabschnitt zu stark von Güterzügen frequentiert wird. Erst ab 1925 werden wieder Personen über die Brücke befördert. In den Folgejahren nimmt der gesamte Verkehr stark zu. Bis in die 1940er-Jahre überqueren an Werktagen acht Schnell- und Eilzüge, 24 Personenzüge und bis zu 70 Güterzüge die Brücke.
1945 Als Folge des Zweiten Weltkriegs sprengen Pioniere der Deutschen Wehrmacht die Brücke am 9. März um 7.30 Uhr. Zahlreiche deutsche Soldaten werden dabei getötet.
1947 Die Instandsetzung der Brücke beginnt, wirtschaftliche Gründe verhindern jedoch den Weiterbau. Ende 1948 werden die Arbeiten vorläufig eingestellt. Erst im Herbst 1952 werden sie erneut aufgenommen.
1954 Im Sommer rollt der Verkehr wieder über die jetzt neue Brücke.
1956 Ein großes Feuer beschädigt die Brücke, nachdem der auf Forderung der Alliierten verlegte Fahrbelag für Fahrzeuge in Brand geraten ist. Erst 1957 können wieder Züge auf der Brücke verkehren.
1961 Die Arbeiten zum endgültigen zweigleisigen Ausbau beginnen. Ab dem 22. September 1962 verkehren die Züge offiziell zweigleisig.
1963 Nach 18 Jahren Unterbrechung wird der Brückensteg für Fußgänger wieder eröffnet.