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Mainz

Zeitkritik schlau als Klamauk mit Substanz verpackt

Von Andreas Pecht
Zeitkritik schlau als Klamauk mit Substanz verpackt Foto: Martina Pipprich

„Ein glänzender Rhythmus von Blödelei und Bedeutung.“ Man erschrickt ein bisschen bei diesem Satz in der Ankündigung des Staatstheaters Mainz zur Premiere von „Drei Mal die Welt“. Er stammt aus einer Kritik über die Uraufführung eine Woche zuvor im Nationaltheater Weimar, mit dem die Mainzer die „Stückentwicklung“ von Jan Neumann co-produziert haben. Stückentwicklung meint: Anfangs gibt es nur eine vage Idee; aus der machen Regisseur und Ensemble sowie Matthias Werner (Bühne), Cary Gayler (Kostüme) und Johannes Winde (Musik) während der Proben ein Stück. Ausgangspunkt war hier: Georg Forster, revolutionäres Gesicht der ersten Republik auf deutschem Boden – derjenigen von Mainz, 1793 nach vier Monaten von Preußens Truppen niedergemäht.

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Aller Anfang liegt bei Georg Forster „Ich wünschte, der Welt nützlich zu sein. Was kann ich dazu tun?“ Diese Frage Forsters wird zum Leitmotiv der 110-minütigen, in der Tat Lachen wie nachdenklich machenden Produktion. Ihren Urheber trieb sie einst als jungen Forschungsreisenden unter anderem an der Seite von James Cook nach ...