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Wiesbaden

Neuninszenierung am Theater Wiesbaden: Diese „Carmen“ ist meist nur banal

Von Axel Zibulski
Zwischen Carmen (Lena Belkina) und Don José (Sébastien Guèze) entspinnt sich am Staatstheater Wiesbaden eine tragische, aber meist bieder inszenierte Liebesgeschichte.  Foto: Karl und Monika Forster
Zwischen Carmen (Lena Belkina) und Don José (Sébastien Guèze) entspinnt sich am Staatstheater Wiesbaden eine tragische, aber meist bieder inszenierte Liebesgeschichte. Foto: Karl und Monika Forster

Zu Georges Bizets schmissiger Ouvertüre gibt es ein starkes Statement: Auf dem geschlossenen Vorhang ist ein Video zu sehen, das nur auf den ersten Blick das Faszinosum einer spanischen Stierkampfarena bemüht. Denn der Kampf, den darin – vordergründig modern – ein weiblicher Torero austrägt, wird bis zum grausam blutigen Ende gezeigt, das Leiden des sterbenden Tiers in Nahaufnahme eingeschlossen.

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Die Botschaft ist klar: Diese Welt, die Bizets Erfolgsoper „Carmen“ zwischen Torerokult und der Parallelsphäre der Schmuggler aufreißt, ist eine existenziell harte, die kaum von jener Folklore zusammengehalten wird, die mancher Opernbesucher erwarten mag. Kaum ist die Ouvertüre vorbei, gibt es im Staatstheater Wiesbaden einige Buhrufe. Diese Unmutsbekundungen des Publikums bleiben ...