Rot-schwarz-weiß gestreifte Schlange im Westerwald: Zoos und Tierheime waren ratlos

K&ouml;nigsnattern werden in manchen Filmen eingesetzt, um nervenaufreibende Szenen mit Giftschlangen vorzut&auml;uschen. Foto: <a href="http://www.pingleton.com/" target="_blank">Mike Pingleton</a>&nbsp;(<a href="http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.en" target="_blank">CC BY-SA 3.0</a>)
Königsnattern werden in manchen Filmen eingesetzt, um nervenaufreibende Szenen mit Giftschlangen vorzutäuschen.

Dierdorf/Montabaur – Zoos wollten sich nicht festlegen, Tierheime zögerten: Ein Schlange an einem Autobahnparkplatz warf zunächst viele Fragen und einige Befürchtungen auf. Klar war nur: Hier leben solche Schlangen nicht – und sie könnte sehr giftig sein. Erst ein Reptilienexperte brachte Gewissheit: eine Königsnatter.

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Die Rast an der A3 hatte sich der Verkehrsteilnehmer sicher weniger aufregend vorgestellt: Am Samstagmittag sah er gegen 12.40 Uhr auf dem Parkplatz Märker Wald etwas, was da defintiv nicht hingehört: Dort hing eine rot-schwarz-weiß gestreifte Schlange. Der Mann rief die Polizei.

Ungiftig – aber das konnte ja erst mal niemand wissen: Eine Königsnatter vom Parkplatz Märker Wald an der A3. Die Schlangenart ähnelt den giftigen Korallenottern. Die Farbfolge unterscheidet sie. Bei Königsnattern sind schwarze Streifen zwischen den weißen und den roten Bändern – bei Korallennattern nicht. Faustregel:
Ungiftig – aber das konnte ja erst mal niemand wissen: Eine Königsnatter vom Parkplatz Märker Wald an der A3. Die Schlangenart ähnelt den giftigen Korallenottern. Die Farbfolge unterscheidet sie. Bei Königsnattern sind schwarze Streifen zwischen den weißen und den roten Bändern – bei Korallennattern nicht. Faustregel: „Blut an Dotter, Killer-Otter. Blut an Kohle, dir zum Wohle.“
Foto: Polizei

Und die Beamten suchten dann Rat: Umliegende Zoologischen Gärten und Tierheime konnten aber selbst nicht weiter helfen. Doch durch einen Hinweis stieß die Polizei auf einen Reptilienexperten im Westerwald. Der gab Entwarnung: Das Tier muss ausgesetzt worden sein, es ist eine Königsnatter, eigentlich in Nordamerika beheimatet und ungiftig.

Die Erkenntnis machte das Einfangen deutlich leichter. Das Tier wurde dem Experten übergeben, der sich nun der Schlange annimmt und sie fachgerecht versorgen wird. Die Ermittlungen der Polizei, die den Fund am Montag meldete, dauern an.

Grund zur Sorge hätte man auch haben können: Die Schlangenart ähnelt Korallenottern* – die Farbfolge unterscheidet sie. Bei Königsnattern sind schwarze Streifen zwischen den weißen und den roten Bändern – bei Korallennattern nicht. Deshalb gibt es einen Merksatz: „If white follows red, you’re dead!“ – wenn weiß auf rot folgt, bist du tot! Update: Unser Leser Paul J. Hahn hat zwischenzeitlich auch eine deutsche Merkregel genannt: „Blut an Dotter, Killer-Otter. Blut an Kohle, dir zum Wohle.“ In Filmen werden Königsnattern trotzdem oft eingesetzt, um die giftige Schlange vorzutäuschen.

2001 hatte eine Familie in Mainz sogar eine Königsnatter in ihrer Wohnung entdeckt.

*In einer früheren Fassung hatten wir versehentlich „Korallennatter“ geschrieben. Nach einem Hinweis auf Facebook haben wir das korrigiert.